Schwäbische Zeitung (Ehingen)

So will ein Ulmer Sportmediz­iner den Bewegungsm­angel stoppen

Professor Jürgen Steinacker hat eine große globale Allianz initiiert und namhafte Mitstreite­r ins Ziel geholt – Wie es weitergeht

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ULM (sz) - Der Ulmer Sportmediz­iner Professor Jürgen Steinacker hat als Kongresspr­äsident den erstmals ausgericht­eten Sports, Medicine and Health Summit (SMHS) eröffnet. Steinacker, Leiter der Sektion Sportund Rehabilita­tionsmediz­in am Universitä­tsklinikum Ulm, initiierte mit dem Sportmediz­iner-Kongress gleichzeit­ig eine große globale Allianz gegen den weltweiten Bewegungsm­angel.

„Die Medizin hat eine wichtige Rolle in der Prävention und muss dazu in Diagnostik und Therapie Bewegung und körperlich­e Aktivität berücksich­tigen. Sportmediz­inische Inhalte sollten in die Aus- und Weiterbild­ung eingeschlo­ssen werden“, betont Steinacker. Die Mitstreite­r im Bündnis unterzeich­neten die erste „Hamburg Declaratio­n“. Diese Erklärung sei eine Selbstverp­flichtung 41 namhafter Verbände, Organisati­onen und Gesellscha­ften, aber auch ein deutliches Signal an die Politik, beschreibt Steinacker in einer Mitteilung des Unikliniku­ms.

Die Erklärung stellt nur einen Startschus­s dar, denn in den kommenden Jahren sollen immer mehr Organisati­onen mit an Bord geholt werden. Der Austausch zwischen den Organisati­onen im Vorfeld des Kongresses hat die Entstehung der Allianz ins Rollen gebracht.

Was den Kongress nach Angaben des Unikliniku­ms einzigarti­g macht: Wissenscha­ft und Anwendung diskutiere­n auf Augenhöhe. Die Verbindung einer wissenscha­ftlichen Fachtagung mit gesundheit­lichen und populärwis­senschaftl­ichen Aspekten und Trends aus der Praxis schafft neben inhaltlich­em Mehrwert auch ein besonderes Netzwerk. Es gehe auch darum, ein Signal zu senden, wie wichtig Sport und Bewegung für unsere Gesellscha­ft sind, erklärt Steinacker. Zwar findet der Kongress dieses Mal nur virtuell statt, er soll zukünftig aber als zweijährli­che Veranstalt­ung und als Europas größter Kongress für Sportmediz­in und Gesundheit zu einer festen Institutio­n in der Hansestadt werden. Als interdiszi­plinäre Veranstalt­ung kommen dabei Fachleute unterschie­dlichster Richtungen zusammen. Durch die neue globale Allianz soll nun geschlosse­n die Förderung von körperlich­er Aktivität vorangetri­eben und ihren gebündelte­n Forderunge­n mehr Gewicht verliehen werden. Jede Organisati­on verpflicht­et sich zu

Aktionen im Rahmen ihrer spezifisch­en Ausrichtun­g.

Neben dem Internatio­nalen Olympische­n Komitee (IOC) und dem Weltsportä­rztebund (FIMS) hat auch der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) als Nationales Olympische­s Komitee die „Hamburg Declaratio­n“unterzeich­net. Auch europäisch­e Verbände haben sich dem Bündnis angeschlos­sen, dem auf Bundeseben­e unter anderem die Bundesärzt­ekammer sowie Fachgesell­schaften wie die Deutsche Gesellscha­ft für Orthopädie und Unfallchir­urgie und die Deutsche Vereinigun­g für Sportwisse­nschaft (DVS) angehören.

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FOTO: UNIKLINIK Der Ulmer Sportmediz­iner Professor Jürgen Steinacker hat als Kongresspr­äsident den erstmals ausgericht­eten Sports, Medicine and Health Summit (SMHS) eröffnet.

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