Benefizkonzert aus Obermarchtal
Ab 1. Mai ist die Orgelkunst für Tigray in Äthiopien auf Youtube zu hören
OBERMARCHTAL (sz) - Ab Mai gibt es wieder ein 25-minütiges Benefizvideo aus Obermarchtal mit Münsterorganist Gregor Simon zu sehen. Er wird, speziell auch für Zuschauer, welche nicht aus der Region sind, das Münster, die beiden berühmten Marchtaler Komponisten Sixtus Bachmann und Isfridus Kayser sowie die historische Holzhey-Orgel zunächst ein wenig vorstellen. Spenden sind willkommen und sollen Menschen in Tigray in Äthiopien zugute kommen.
Folgende zwei Orgelwerke stehen im Mittelpunkt des Videos: das „Präludium C-Dur“von Dieterich Buxtehude, ein Standartwerk der norddeutschen Barockmusik und von Gregor Simon selbst eine Komposition über den mittelalterlichen Hymnus „Christus, du Sonne unsres Heils“, deren geballte Ausdruckskraft, stürmisches Drängen und delikate Farben ideal auf der Holzhey-Orgel darzustellen sind. Vor dem Spiel, das man auch mit den Augen auf die Hände und Füße des Organisten verfolgen kann, gibt es Informationen zum Aufbau
und zur Idee dieser Werke.
Wie im vergangenen Jahr werden die Betrachter des Videos gebeten, eine Spende zu überweisen – und zwar an das Internationale Katholische Hilfswerk Missio. Das Spendenkonto wird auch im Video angegeben.
Nach dem Ausbruch des Bürgerkriegs sind in Tigray (Äthiopien) 4,5
Millionen Menschen dringend auf Hilfe angewiesen, berichtet Gregor Simon. Fast 30 Jahre bestimmte die Partei Tigrays, die Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF), das politische Leben Äthiopiens. Im April 2018 wurde mit Abiy Ahmed Ali erstmals jemand Ministerpräsident, der nicht den Tigray angehört. Jetzt werfen die Tigray Abiy vor, ihre Macht zu beschneiden und sie zu benachteiligen. Nachdem in Tigray im November 2020 Regionalwahlen abgehalten wurden, eskalierte der Konflikt. Die TPLF kämpft dort gegen die äthiopische Armee, an deren Seite offensichtlich Truppen aus dem Nachbarland Eritrea. Ende November 2020 erklärte die Regierung, sie habe Tigray unter Kontrolle und die Sicherheit sei wiederhergestellt. Jedoch hat sich die TPLF in die Berge zurückgezogen und verfolgt nun eine Guerillataktik. Leidtragend ist die Zivilbevölkerung, die in der ständigen Angst lebt, zwischen die Fronten zu geraten.
Die Menschen sind fast komplett von der Außenwelt abgeschnitten. Da die Zufahrtsstraßen blockiert wurden,