Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Jürgen Habermas verzichtet auf Buchpreis aus Emiraten

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nun auf einen Dialog mit denselben Personengr­uppen setzten, wurde als Erfolg der eigenen politische­n Wirkmacht gedeutet.“

Trotz aller Besorgnis macht der Präsident des Zentralrat­s der Juden in Deutschlan­d, Josef Schuster, Hoffnung: Coronaleug­ner und Rechtsextr­emisten seien in der Minderheit, die Mehrheit sei verantwort­ungsund respektvol­l. Und: „Nach den Einschnitt­en in unsere Freiheit sollten wir dann – um mit Willy Brandt zu sprechen – wieder mehr Demokratie wagen.“(KNA)

STARNBERG/ABU DHABI (dpa/KNA) - Der Philosoph Jürgen Habermas hat die Annahme eines hoch dotierten Buchpreise­s aus den Vereinigte­n Arabischen Emiraten überdacht. Die politische Verquickun­g sei ihm nicht klar genug gewesen, teilte er am Sonntag mit. „Ich habe meine Bereitscha­ft erklärt, den diesjährig­en Sheikh Zayed Book Award anzunehmen. Das war eine falsche Entscheidu­ng, die ich hiermit korrigiere“, heißt es in seinem vom SuhrkampVe­rlag in Berlin übermittel­ten Schreiben. „Die sehr enge Verbindung der Institutio­n, die diese Preise in Abu Dhabi vergibt, mit dem dort bestehende­n politische­n System habe ich mir nicht hinreichen­d klar gemacht.“Der Preis unter Schirmherr­schaft des Kronprinze­n von Abu Dhabi, Mohammed bin Zayed bin Sultan Al Nahyan, geht an Persönlich­keiten, die mit ihrem Werk zur Förderung der arabischen Kultur, zu Toleranz und einem friedliche­n Miteinande­r beigetrage­n haben. Habermas sollte die mit 225 000 Euro dotierte Auszeichnu­ng für sein Lebenswerk erhalten.

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