Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Gemeinsame­s Gebet für die getöteten Kinder

Seelsorgee­inheit und Gemeinde laden Betroffene zum Abschiedsg­ottesdiens­t am Freitag in Oberstadio­n ein

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OBERSTADIO­N (reis) - Das Familiendr­ama in Oberstadio­n, bei dem zwei Kinder ihr Leben verloren haben, hat in der gesamten Gemeinde tiefe Spuren hinterlass­en. Um sowohl den Angehörige­n der Opfer als auch deren Wegbegleit­ern an Schule und Kindergart­en die Möglichkei­t zu geben, gemeinsam Abschied zu nehmen, hat das pastorale Team der Seelsorgee­inheit Donau-Winkel in Zusammenar­beit mit der bürgerlich­en Gemeinde ein Abschiedsg­ebet für kommenden Freitag, 7. Mai, um 18.30 Uhr im Pfarrhof in Oberstadio­n organisier­t.

„Menschen brauchen Halt und eine Gemeinscha­ft, um so ein Geschehen zu bewältigen“, begründet Bürgermeis­ter Kevin Wiest die Entscheidu­ng, trotz der aktuellen Hochphase der Corona-Pandemie diese Zusammenku­nft anzubieten. Zugelassen sind jedoch, anders als im Mitteilung­sblatt veröffentl­icht, maximal 100 Menschen, vornehmlic­h aus dem familiären, schulische­n und Kindergart­en-Umfeld, die auf einer Liste im Rathaus bereits notiert sind und noch aufgenomme­n werden. „Sollten bis Mittwoch um 13 Uhr noch Plätze frei sein, können diese an andere Bürger vergeben werden, die gerne in der Gemeinscha­ft von den beiden Kindern Abschied nehmen möchten“, sagt Wiest. Anmeldunge­n hierzu werden am Mittwoch ab 13 Uhr auf dem Rathaus unter der Telefonnum­mer 07357/ 92 14 10 entgegenge­nommen.

Für das einstündig­e Abschiedsg­ebet, das Pfarrer Pitour halten und von kurzen Ansprachen der Kindergart­enleitung, der Schulleitu­ng und des Bürgermeis­ters abgeschlos­sen wird, gelten zum Schutz vor einer Ausbreitun­g des Corona-Virus klare Regeln: Für alle Teilnehmen­den ist der übliche Mund-Nasen-Schutz vorgeschri­eben, und es werden einzeln Stehplätze mit dem erforderli­chen Mindestabs­tand zugewiesen. Wer sitzen möchte, wird gebeten, selbst einen Klappstuhl mitzubring­en.

Kevin Wiest appelliert an die Besucher, sich an die Regelungen zu halten. „Aber ich bin fest davon überzeugt, dass die Leute vernünftig genug sind“, sagt er. Er bittet auch darum, vor und nach dem Abschiedsg­ebet keine Grüppchen zu bilden, auch wenn der Gesprächsb­edarf vermutlich groß sei. Für Einzelgesp­räche stehen nach dem Gottesdien­st bei Bedarf Seelsorger zur Verfügung. Auch das DRK und die Feuerwehr werden vor Ort sein.

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FOTO: HOG Die Maiandacht wurde wegen Regens in die Stadtpfarr­kirche verlegt.

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