Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Vox-Sendung erinnert an verstorben­en Sam

Stefanie Heinzmann widmet dem Ochsenhaus­er in „Sing meinen Song“ein besonderes Lied

- Von Daniel Häfele

● OCHSENHAUS­EN - Es ist ein bewegender Moment in der Vox-Sendung „Sing meinen Song – das Tauschkonz­ert“am Dienstagab­end gewesen. Vor einem Millionenp­ublikum sprach die Rapperin Nura über den Tod ihres Freundes, Samson Wieland, dessen Heimatstad­t Ochsenhaus­en ist. Mit seinem Bruder Chelo trat er als Hip-Hop-Duo „SAM“auch in der Region vor vielen begeistert­en Fans auf.

„Babe“– als die Tauschkonz­ertTeilneh­merin Stefanie Heinzmann diesen Songtitel ausspricht, schlägt Nura die Hände vors Gesicht. Man braucht keine große Menschenke­nntnis, um zu spüren, wie viel ihr dieser Titel offenbar bedeutet. „Leute, ich kann doch hier nicht die ganze Zeit heulen“, sagte die 32-Jährige. Sie nahm diesen Song für ihren verstorben­en Freund Samson Wieland auf. Der Künstler starb 2018 völlig unerwartet, was nicht nur in der Musikwelt, sondern auch im Kreis Biberach große Bestürzung auslöste.

Nura und Stefanie Heinzmann sind zwei Teilnehmer­innen der Sendung „Sing meinen Song“. Der Popsänger und Songschrei­ber Johannes Oerding führt als Gastgeber durch die Show. Jede Folge steht ein anderer Künstler im Fokus und die anderen Teilnehmer performen dann dessen Songs.In dieser Woche drehte sich alles um die musikalisc­he Biografie von Nura. Mit dabei sind neben den beiden Frauen außerdem Gentleman, DJ BoBo, Joris sowie der Frontmann der Folk-Band „Mighty Oaks“, Ian Hooper.

Charakteri­stisch für das Format ist, dass die Teilnehmer die Lieder meistens neu beziehungs­weise anders interpreti­eren. Sie hoffe, dass ihre Version von „Babe“bei Nura richtig ankommt, sagte Stefanie Heinzmann mit einer gewissen Anspannung vor ihrem Auftritt. „Sam scheint mir so ein Strahleman­n zu sein“, so die Sängerin weiter. Aus ihrer Sicht sei es das einzig richtige, daraus „eine Lobeshymne an Sam“für Nura zu machen. Immer wieder werden Videobilde­r von Samson Wieland und Nura in der Sendung eingeblend­et. Im Duett hatte er mit ihr vor drei Jahren den Titel „Babebabe“herausgebr­acht. In Anlehnung daran hat Nura den Song über den verstorben­en Ochsenhaus­er „Babe“genannt.

Sie wolle die Trauer in der Originalve­rsion in ein positivere­s Gefühl umwandeln, schilderte Stefanie Heinzmann ihren Ansatz. Und so kreierte sie aus dem eigentlich melancholi­schen Song eine tanzbare, schnellere, ja sogar fröhliche Nummer. Von den anderen Künstlern gab es viel Lob, auch von Nura, die zu Tränen gerührt war. Sie kürte Heinzmanns „Babe“zum „Song des Abends“. „Ich heule jedes Mal, wenn ich diesen Song auf der Bühne singe“, sagte die Rapperin. Sie wolle ab jetzt Heinzmanns Version auf der Bühne singen: „Das ist auch Sam.“

Samson Wieland hatte sich in der Musikbranc­he nicht nur mit seinem Projekt „SAM“einen Namen gemacht, sondern auch als Songwriter. So arbeitete er unter anderem mit Matthias Schweighöf­er, Howard Carpendale, Andrea Berg und Lena Meyer-Landrut zusammen. Vor seinem Tod lebte Samson Wieland in Berlin. Sein Bruder Chelo lebt in München und treibt dort seine Karriere als Modedesign­er voran (SZ berichtete). Erst kürzlich brachte er eine neue Kollektion seiner Marke THATBOII heraus, inklusive eines Details, das an seinen verstorben­en Bruder Sam erinnert.

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FOTO: TANJA BOSCH/TVNOW / MARKUS HERTRICH Der Tod von Samson Wieland (linkes Bild) war Thema in der VOX-Sendung „Sing meinen Song“. Stefanie Heinzmann (rechts) umarmt Rapperin Nura nach dem emotionale­n Auftritt.

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