Schwere Vorwürfe gegen Präsident Hörmann
Anonyme E-Mail spricht von „Kultur der Angst“im Deutschen Olympischen Sportbund
KÖLN
DOSB etabliert“. Die oder der Verfasser hätten daher „Angst davor, bei der Nennung unserer Namen mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen rechnen zu müssen, vielleicht sogar unsere Arbeitsstelle zu verlieren“.
In dem Brief ist von einem „Drittel der Mitarbeiter*innen des DOSB“die Rede, die sich „in den vergangenen Wochen und Monaten“zusammengefunden hätten: „In den Gesprächen kamen Dutzende Beispiele von Verhaltensweisen zur Sprache, die vor allen Dingen jegliche Form des Respekts und Anstands vermissen lassen.“Besonders Mitarbeiterinnen seien „mental und psychisch über die Grenze des Belastbaren gebracht“worden, hieß es weiter. Auch wurde der Vorwurf geäußert, dass „Stifte und sonstige Gegenstände“in Richtung der Mitarbeitenden geworfen wurden: „Aufgrund solcher Verhaltensweisen haben Mitarbeiter*innen gekündigt; andere befinden sich in psychotherapeutischer Behandlung. So kann es nicht weitergehen. So darf es nicht weitergehen.“
Der Betriebsrat sei bereits im November über die Vorgänge informiert worden, die Wahl der Kommunikation dennoch auf den offenen Brief gefallen – „schließlich haben wir nie den Eindruck gewinnen können, das Thema ,betriebliche Mitbestimmung‘ werde verbandsseitig in kritischen Themen allzu ernst genommen“, so die angeblichen Mitarbeiter*innen.
Alfons Hörmann war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen, mit seinem Team weilte er in Düsseldorf. Der 60-jährige CSU-Politiker ist seit Dezember 2013 Präsident des DOSB, seine zweite Amtszeit endet 2022. Vor seiner Zeit an der Spitze des DOSB war der gebürtige Kemptener – er lebt in Sulzberg im Landkreis Oberallgäu – von 2005 bis 2013 Präsident des Deutschen Skiverbandes.