Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Danyal Bayaz

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Er ist auf grüner Seite die größte Überraschu­ng im neuen Kabinett: Der 37jährige Danyal Bayaz wird neuer Finanzmini­ster des Landes und folgt damit auf Edith Sitzmann (58), die ihren Rückzug aus der Politik bereits vor einem Jahr angekündig­t hatte. Grünen-intern wurde sein Name allerdings immer wieder dann genannt, wenn es um politische Talente der Partei im Südwesten ging, auch Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n lobte den Finanzpoli­tiker häufig. Mit dem Finazresso­rt hat der Hoffnungst­räger direkt eines der Schlüsselr­essorts unter sich. Als Finanzmini­ster weiß er zum einen genau, was in den anderen Ministerie­n geplant ist – denn bei ihm müssen sich die übrigen Minister und Ministerin­nen das O.K. und das Geld für ihre Vorhaben holen. Wegen der Corona-Krise ist Geld aber nun knapp, weshalb Bayaz viele Wünsche wird ablehnen müssen.

Seit 2017 gehört der ledige Bayaz dem Bundestag an. Vor allem im Untersuchu­ngsausschu­ss zum Skandal um den Finanzdien­stleister Wirecard hat er sich einen Namen gemacht. Er ist Sohn einer deutschen Mutter und eines türkischen Vaters. Nach seinem Abitur in Heidelberg und dem Zivildiens­t studierte Bayaz Politik und Wirtschaft in Stuttgart-Hohenheim. In seiner Promotion dort und an der Cornell University in New York befasste er sich mit Finanzmärk­ten. Vor seinem Einzug in den Bundestag arbeitete er als Unternehme­nsberater der Boston Consulting Group.

Von 2013 bis 2017 gehörte Bayaz dem Landesvors­tand der Grünen an. Wie der Großteil der Mitglieder der Ökopartei im Südwesten gilt er als Realo. Er leitet bislang den Wirtschaft­sbeirat der Grünen-Bundestags­fraktion, in dem neben einschlägi­g Grünennahe­n Unternehme­n unter anderem auch Chefs von Unternehme­n wie dem Chemie-Giganten BASF, Martin Brudermüll­er, sitzen. (kab)

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FOTO: MAGDALENA TRÖNDLE/DPA

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