Theresia Bauer
Im Ministerium für Wissenschaft und Kunst ändert sich nichts: Theresia Bauer (56) aus Heidelberg bleibt an der Spitze des Hauses. Sie startet damit in ihre dritte Amtszeit.
Nach dem Abitur in Homburg an der Saar studierte Bauer Politikwissenschaft, Volkswirtschaftslehre und Germanistik in Mannheim und Heidelberg. Bevor sie 2001 in den Landtag einzog, hatte sie die Grünen-nahe HeinrichBöll-Stiftung in Baden-Württemberg geleitet. Ihr Ministeramt kam 2011 nicht völlig überraschend: Schon vorher arbeitete sie in der Grünen-Fraktion als hochschulpolitische Sprecherin.
Bauer erlebte Höhen und Tiefen in ihrer bisherigen Regierungszeit. Auf der einen Seite wurde sie dreimal vom Deutschen Hochschulverband zur Wissenschaftsministerin des Jahres gekürt. In ihrer Amtszeit waren die Südwest-Universitäten äußert erfolgreich: Vier von elf sogenannten Exzellenzuniversitäten liegen aktuell in Baden-Württemberg. Viel Beachtung findet das von Bauer mitinitiierte Cyber Valley – eine Forschungskooperation zwischen Hochschulen und Unternehmen in Stuttgart und Tübingen rund um Künstliche Intelligenz.
Auf der anderen Seite erfuhr Bauer viel Gegenwind, als sie in der ablaufenden Legislaturperiode Gebühren für Studierende aus Nicht-EU-Ländern und für Langzeitstudierende einführte. Ein Untersuchungsausschuss im Landtag, der sich mit unrechtmäßig gezahlten Zulagen an Professoren befasste, brachte sie zudem unter Druck.
Bauer gilt in Grünen-Kreisen als außergewöhnliche Kennerin ihres Fachs, weniger aber als Menschenfängerin. Viel Kritik von Parteifreunden muss sie immer dann einstecken, wenn sie sich für die Forschung an der neuen Gentechnik Crispr/Cas im Agrarbereich einsetzt. Bauer ist verheiratet und hat zwei Söhne. (kab)