Ein gelungener Versuch
Leichtathletik: Organisatoren ziehen positives Fazit nach dem etwas anderen Lauterlauf
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LAUTERACH - Der Lauterlauf 2021 hat sich von den zuvor neun Auflagen deutlich unterschieden – wegen der Pandemie-Einschränkungen gab es diesmal keinen festen Termin und damit keinen Massenstart, stattdessen hatten die Läufer und Nordic Walker an zehn Tagen und jeweils bis zu dreimal die Möglichkeit, beim Hauptlauf und beim Jedermannlauf zu starten. Eines hatte sich gegenüber früheren Läufen aber nicht geändert: Mit einer Beteiligung von mehr als 900 Läufern und Nordic Walkern zog die Veranstaltung des SC Lauterach, der TSG Ehingen und des TSV Hayingen genauso viele Sportler an wie früher.
„Wir hatten schon mit einem gewissen Andrang und einem größeren Interesse gerechnet, denn den Leuten fehlen die Wettbewerbe“, sagt Daniel Cyrus vom Lauterlauf-Organisationsteam. Aber dass die Teilnehmerzahl schließlich nahe an die 1000 herankam – diese Marke hatte der Veranstalter als Obergrenze gesetzt – übertraf die Erwartungen dann doch.
Dass die Entscheidung richtig war, nach der pandemiebedingten Absage im vergangenen Jahr den Lauterlauf 2021 mit einem abgewandelten Konzept auszurichten, war nicht nur an der Zahl der Anmeldungen abzulesen. Die Organisatoren bekamen laut Cyrus viele positive Rückmeldungen. Was besonders gut ankam war die Idee, dass jeder Teilnehmer bis zu dreimal innerhalb der zehn Tage starten durfte. Viele nutzten die Gelegenheit: Von den knapp 400 Teilnehmern im Hauptlauf liefen rund 100 die Strecke zweimal und weitere 40 ein drittes Mal. Im Jedermannlauf waren rund 260 Läufer dabei, von denen mehr als 50 zweimal starteten und weitere 16 dreimal. Ähnlich sah es beim Nordic Walking aus. Die Option mit den drei Starts sei gut gewesen, „das haben wir häufig gesagt bekommen“, sagt Daniel Cyrus. „Und es wude auch genutzt.“
Cyrus selbst startete ebenfalls mehr als einmal, zusammen mit einem weiteren Familienmitglied. Aber ohnehin „war man nie so richtig allein“, sagt er. Zu den meisten Zeiten seien sich Läufer und Nordic Walker auf der Strecke begegnet. Und das von Beginn an. Der letzte Tag im April war gleichzeitig der erste beim diesjährigen Lauterlauf. Schon am ersten Wochenende zog es mehr als 360 Läufer und Nordic Walker auf die Strecke, im Laufe der Woche und am sonnenbeschienenen letzten Wochenende des Lauterlaufs kamen dann noch Hunderte dazu. Am Ende der Zehn-Tages-Frist hatten laut den Ergebnislisten den 12,6 Kilometer langen Hauptlauf 279 Männer und 119 Frauen absolviert, den sechs Kilometer langen Jedermannlauf 150 Männer und 113 Frauen, im Nordic Walking hatten sich 40 Männer und 96 Frauen am Hauptlauf über ebenfalls 12,6 Kilometer beteiligt sowie 34 Männer und 88 Frauen am knapp halb so langen Jedermannlauf.
Unterm Strich nahmen somit fast 920 Läufer und Nordic Walker teil – zum Vergleich: Bei der neunten Auflage des Lauterlaufs im Jahr 2019 (2020 fiel die Veranstaltung aus) waren beim Haupt- und Jedermannlauf rund 680 Frauen und Männer im Lauf und Nordic Walking ins Ziel gekommen. Zusammen mit den gesonderten Laufwettbewerben für die Jugendlichen, Schüler und Bambini, die es 2021 so nicht gab, war man 2019 auf alles in allem knapp 950 Starter gekommen.
Als Alternative für die Läufe für Kinder und Jugendliche – die ab Jahrgang 2005 auch beim Hauptlauf sowie ab Jahrgang 2009 auch beim Jedermannlauf startberechtigt waren, unter 16 Jahren in Begleitung eines Erwachsenen – boten die Organisatoren in diesem Jahr eine Alternative: „Lauter Kilometer“hieß der TeamWettbewerb, der sich an Schulklassen und Jugendmannschaften richtete und der von den Mädchen und Jungen nicht in Lauterach, sondern an jedem beliebigen Ort absolviert werden konnte. Auch hier war die Beteiligung beachtlich: 34 Teams hatten sich angemeldet, Schulklassen vor allem aus Grundschulen aus der Region ebenso wie Nachwuchsteams aus Vereinen. Bei „Lauter Kilometer“ging es nicht um die Zeit, sondern um die Anzahl an Kilometern, die von den Mitgliedern eines Teams zurückgelegt wurden. Knapp 900 Ergebnisse seien gemeldet worden, sagt Cyrus. Die Auswertung für den Teamwettbewerb war am Montag noch nicht abgeschlossen.
Preise gab es diesmal nicht für die Schnellsten, sondern sie werden unter allen Teilnehmer verlost. Für die meisten Teilnehmer am Lauterlauf waren aber auch die Zeiten von Bedeutung. Schnellster über 12,6 Kilometer war Josef Diensthuber, einer der Spitzenläufer der TSG Ehingen, der 2019 (mit der Zeit von 42:19 Minuten) und 2017 (44:42) den Hauptlauf gewonnen hatte. 2021 legte Diensthuber die 12,6 Kilometer in 43:10 Minuten zurück. Auch im Jedermannlauf über sechs Kilometer hatte der Schnellste in diesem Jahr schon 2019 die beste Zeit gelaufen: Lukas Müller (TSV Riedlingen) unterbot in 20:07 Minuten seine Leistung von vor zwei Jahren (21:06) – Müllers 20erZeit sei sogar Streckenrekord, sagt Daniel Cyrus.
Schnell waren auch die besten Läuferinnen: Über 12,6 Kilometer kam Marion Waibel (EnBW Power Team) auf 53:55 Minuten, über sechs Kilometer wies Lynn Meyer (Bike Station Blaubeuren) die beste Zeit auf mit 27:28. Im Nordic Walking hatte Jürgen Bank (Erdgas Südwest Team) die besten Zeiten auf beiden Strecken, über 12,6 Kilometer (1:39:36 Stunden) und über sechs Kilometer (37:32 Minuten). Bei den Frauen waren Simone Schweikert (Unterstadion/1:36:37) über die längere Distanz und Gloria Schmid (Erdgas Südwest Team/42:35) über die kürzere die Schnellsten.
„Die ganze Mühe hat sich gelohnt“, sagt Daniel Cyrus aus Sicht der Veranstalter. „Es gab viele strahlende Gesichter.“Dies traf nicht nur auf diejenigen zu, die gute Zeiten erzielt oder sich einfach nur darüber gefreut haben, dass es in dem an Wettkämpfen bisher armen Jahr 2021 wieder die Möglichkeit gab, an eine Startlinie zu treten und sich mit anderen zu messen – wenn auch auf eine andere Art als gewohnt. Auch die Mitglieder des Organisationsteams hatten beim Lauterlauf 2021, bei dem keine Helfer an der Strecke benötigt wurden, die Gelegenheit zur Teilnahme. Sehr viele seien gestartet, sagt Cyrus.
Gleichwohl hoffen die Organisatoren, dass trotz der guten Erfahrungen mit der anderen Art der Austragung 2021 im nächsten Jahr der Lauterlauf wieder als Eintages-Veranstaltung möglich sein wird – und „dass die Lauter-Helfer“, so Daniel Cyrus, „dann auch wieder als Lauter-Helfer im Einsatz sind“.
„Die ganze Mühe hat sich gelohnt.“Daniel Cyrus vom Lauterlauf-Organisationsteam
Zeitnah werden die Sachpreise unter allen Teilnehmern am Lauterlauf 2021 ausgelost. Von der Verlosung sollen Videos gedreht und anschließend auf der LauterlaufInternetseite veröffentlicht werden.
Jedermannlauf (6 km), Männer:
Hauptlauf Nordic Walking (12,6 km),
Jedermannlauf Nordic Walking (6 km), Männer: Jürgen Bank (Erdgas Südwest Team) 37:32, Daniel Assfalg (SC Lauterach) 40.15, Silas Sturm (Unterroth) 42:39. Frauen: Gloria Schmid (Erdgas Südwest Team) 42:35, Andrea Linz (Ehingen) 47:05, Karin Bloching (Kangatraining) 48:13.
Alle Ergebnisse: www.lauterlauf.de.