Symbolischer Spatenstich leitet Neubau der Öpfinger Kläranlage ein
Der Rohbau soll bis Ende 2021 stehen – Die Inbetriebnahme ist für das Frühjahr 2023 geplant
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ÖPFINGEN - Die ersten Arbeiten zum Bau der interkommunalen Kläranlage in Öpfingen sind jetzt erkennbar. Der feine, sandige Mutterboden wird derzeit beseitigt.
Leicht taten sich die Offiziellen um Öpfingens Bürgermeister Andreas Braun und seine Amtskollegen, Ehingens Oberbürgermeister Alexander Baumann und Griesingens Bürgermeister Oliver Klumpp, die Spaten für den symbolischen Start der Baumaßnahme in die Erde zu drücken. Direkt neben der bisherigen Kläranlage wird der Neubau entstehen. Zielsetzung ist, diese neue interkommunale Kläranlage im Frühjahr 2023 in Betrieb zu nehmen, hieß es beim Spatenstich am Dienstagvormittag. Hier werden dann, wie gehabt, die Abwässer aus Öpfingen, Griesingen, Gamerschwang und Rißtissen gereinigt.
Der Rohbau soll bis zum Jahresende 2021 stehen. Derzeit wird die Maschinen- und Verfahrenstechnik bereits ausgeschrieben, um diese Anfang 2022 einbauen zu können. Auch in Öpfingen wurde die neuerdings zu hörende Bemerkung laut, dass die Lieferzeiten nach einem Jahr Corona etwas verrückt spielen. Die Regeltechnik soll dann im Sommer 2022 eingebaut werden, informierte Projektleiter Karl Rösch von SAG Ingenieure Ulm (Süddeutsche
Abwasserreinigungs-Ingenieursgesellschaft). Die jetzige, 40 Jahre alte interkommunale Kläranlage, wird durch eine doppelt so große Ausführung ersetzt, was dringend notwendig sei, betonte SAG-Projektingenieur Steffen Baur. Das künftige Belebungsbecken
weist ein Fassungsvermögen von 3000 Kubikmetern auf und wird zweistraßig betrieben. Das Nachklärbecken kann 1000 Kubikmeter fassen.
Rund sieben Millionen Euro werden investiert. 1,3 Millionen Euro kommen vom Land als Fördermittel, was Bürgermeister Andreas Braun dankend mit dem Einsatz von Manuel Hagel für dieses Projekt verbindet. Der Öpfinger Schultes dankte auch dem Landbesitzer, der 8000 Quadratmeter für die Baumaßnahme
verkaufte, und Braun bedauert, dass dieser die Fertigstellung leider nicht mehr miterleben kann.
Am Spatenstich beteiligten sich außerdem Andreas Brauns Namensvetter, der Geschäftsführer des Biberacher Bauunternehmens Grüner und Mühlschlegel, der SAG-Bauleiter Alexander Schneider und Kläranlagenbetriebsleiter Josef Fritsch, der mit seinem Stellvertreter Philipp Schaible die Abläufe im Alt- und später im Neubau überwachen kann.
Im zweiten Bauabschnitt soll bis Ende 2023 der Außenbereich am Neubau gestaltet und das alte Klärbecken komplett beseitigt werden, während die Schlammbehälter erhalten bleiben und eine Schlammpresse eingebaut wird.
In einem kurzen Abriss der Geschichte erinnerte Bürgermeister Andreas Braun an die Kraftanstrengungen bis zum Spatenstich. Seit seinem Amtsantritt habe ihn die Verbesserung der Abwasserreinigung beschäftigt. Vor der Entscheidung für den Neubau hatte das Regierungspräsidium ein Strukturgutachten mit der Fragestellung des eventuellen Anschlusses an eine Nachbarkläranlage in Ehingen oder Erbach gefordert. Die Prüfung der Wasserqualität im Stausee ergab ein sehr gutes Ergebnis, was die weitere Einleitung sicherte. Hochwasserschutz und Artenschutz waren zu berücksichtigen, erklärte Braun.