Jetzt amtlich: Emmerich wird Abgeordneter in Berlin
Der 29-Jährige bestätigt den Wechsel – „Ist mir eine große Ehre“– Bald soll es losgehen
ULM/BERLIN (sz) - Jetzt ist es offiziell: Der grüne Bundestagsabgeordnete Danyal Bayaz wird Finanzminister in der neuen grün-schwarzen Landesregierung. Sein Platz in Berlin übernimmt ein Ulmer: Marcel Emmerich rückt für ihn in den Bundestag nach. Und das schon in drei Wochen, wie der Noch-29-Jährige am Dienstag bestätigte.
Möglich macht dies die grüne Landesliste. Auf der Liste zur Bundestagswahl 2017 belegt Emmerich nämlich Platz 16 und dieser zieht jetzt. Die Grünen stellen zwar nur 13 Abgeordnete aus Baden-Württemberg, aber es gab schon zwei Nachrücker in der laufenden Legislaturperiode. Mit Emmerich hat der Bundestags-Wahlkreis
Ulm/Alb-DonauKreis dann drei Vertreter im Bundestag: ihn, Ronja Kemmer (CDU) und Hilde Mattheis (SPD).
„Ich freue mich und es ist mir eine große Ehre in den Bundestag einzuziehen, um die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger unserer Region zu vertreten“, so Emmerich. Das sei „gewissermaßen ein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk“für ihn. Am Mittwoch wird er 30 Jahre alt. Die letzte Bundestagsabgeordnete der Ulmer Grünen war Jutta OesterleSchwerin
zwischen 1987 und 1990. Damals war Emmerich noch gar nicht auf der Welt. Darauf angesprochen, sagt er: „Es ist wichtig, dass die Region auch eine grüne Stimme im Bundestag hat, die sich für konsequenten Klimaschutz einsetzt“, so der designierte Abgeordnete.
Dass es nur ein kurzer Abstecher wird, stört den Grünen nicht. „Klar sind es bis zur Wahl nur wenige Monate, aber ich packe die verantwortungsvollen Aufgaben selbstverständlich mit Leidenschaft an und stelle mich im September ja auch wieder zur Wahl“, so Emmerich, der mit seinem Listenplatz für die Wahl in diesem Jahr sehr gute Aussichten auf den Wiedereinzug im September hat.
Sein Platz verbessert sich von 12 auf 11. Außerdem will er er um das Direktmandat kämpfen.
Doch wie möchte Emmerich das Mandat angehen? „Als Abgeordneter wird mein Motto sein: Zuhören und Machen. Damit wir das Klima schützen, in Zukunft und Innovationen investieren und die Demokratie und den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken“, erklärte Emmerich, der großer Fußball-Fan ist.
Ab welchem Tag genau er Mitglied des Bundestages genannt werden darf, weiß Emmerich noch nicht. Er werde jetzt schnell alle nötigen Vorbereitungen treffen. Erfahrungsgemäß dauere der Übergangsprozess zirka drei Wochen.