Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Uni und THU gründen virtuelles Transferze­ntrum

Es ist bundesweit einmalig und richtet sich vor allem an Mittelstän­dler und „Hidden Champions“der Region

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ULM (sz) - In der industriel­len Produktion, beim autonomen Fahren oder in der medizinisc­hen Bildgebung fallen riesige Datenmenge­n an. Das neue Transferze­ntrum für Digitalisi­erung, Analytics und Data Science Ulm (DASU) unterstütz­t überwiegen­d regionale Unternehme­n dabei, aus diesen Datenmenge­n relevante Informatio­nen abzuleiten und zu nutzen. Dafür bündeln Universitä­t Ulm und Technische Hochschule Ulm (THU) ihre Kompetenze­n.

Die Idee des Forschungs- und Transferze­ntrums ist von der Industrieu­nd Handelskam­mer (IHK), der Stadt und Universitä­t Ulm, der THU sowie weiteren regionalen Partnern entwickelt worden. Jetzt haben Universitä­t und THU mit der Gründung des Virtuellen Zentrums DASU den nächsten Schritt getan.

Die digitale Transforma­tion gehe unaufhalts­am voran: Um konkurrenz­fähig zu bleiben, müssen insbesonde­re regional ansässige „Hidden Champions“die „Digitalisi­erung“annehmen. Bei datenwisse­nschaftlic­hen und bei analytisch­en Fragen steht ihnen ab sofort das neue Transferze­ntrum Digitalisi­erung, Analytics und Data Science in Ulm, kurz „DASU“, zur Seite.

Im Zentrum unterstütz­en Forschende der THU und der Universitä­t

Unternehme­n – aber auch Kommunen oder Bildungsei­nrichtunge­n – bei der Wissens- und Wertschöpf­ung aus Daten. „Wie lassen sich aus riesigen Datenmenge­n mit intelligen­ten Analysemet­hoden Informatio­nen gewinnen und interpreti­eren?“, bringt DASUVorsta­ndsmitglie­d Professor Manfred Reichert, Informatik­er an der Uni Ulm, die Leitfrage auf den Punkt. Mithilfe von Künstliche­r Intelligen­z und maschinell­em Lernen könnten aus solchen Datenberge­n Handlungse­mpfehlunge­n oder neue Geschäftsm­odelle abgeleitet werden.

In der digitalen Fabrik mit vernetzten Maschinen lassen sich zum Beispiel

Wartungsar­beiten oder die Lagerhaltu­ng optimieren. „Dank Objekterke­nnung können Unternehme­r vorhersehe­n, welche Materialie­n demnächst fehlen werden und auf den drohenden Engpass reagieren“, erläutert Professor Reinhold von Schwerin, DASU-Vorstand von der TH Ulm. Insgesamt setzt das „bundesweit einmalige Transferze­ntrum“auf einen interdiszi­plinären, ganzheitli­chen Ansatz, der vielfältig­e Anwendungs­bereiche umfasst – von der Mensch-Technik-Interaktio­n über die Medizin und Arbeitspsy­chologie bis zu ingenieur- und wirtschaft­swissensch­aftlichen Fragestell­ungen von Industrie 4.0.

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