„Der Tod ist ein Meister aus Ulm“
„Rüstung und Militär“Thema der 16. Ulmer Friedenswochen – Was noch geboten ist
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ULM - Wenn der September kommt, kommen die Ulmer Friedenswochen. Sie beginnen wie in den zurückliegenden Jahren am 1. September, dem Antikriegstag, und dauern bis zum Letzten des Monats. Organisiert werden sie von 35 Gruppen aus der Region Ulm/ Neu-Ulm, die sich mit 37 ganz unterschiedlichen Aktionen beteiligen.
Die Ziele der Friedenswochen: „Aufdecken, was Frieden verhindert – Aufdecken von Machtstrukturen und Gewaltursachen – Aufzeigen von Alternativen – Sensibilisierung aller in Sachen Frieden – Aufzeigen von Handlungsmöglichkeiten für den Einzelnen, hier und heute.“
So formulieren es die „Wasserträger“, wie sie sich selbst bezeichnen. Also jene, die „im Hintergrund Organisationsarbeit“leisten: Lothar Heusohn, Reinhold Thiel und Reinhard Köhler. Im heutigen Format werden die Friedenswochen seit 2017 veranstaltet, insgesamt haben sie nun ihre
16. Auflage.
„Wir halten die Friedenswochen für wichtig, weil die Welt vielerorts von Unrechtsstrukturen und Gewalt regiert wird“, so das oben genannte Trio. In den Friedenswochen soll das umfangreiche Programm, in dem das Thema „Rüstung und Militär“mit starkem Bezug auf die in Ulm ansässigen „Rüstungsunterstützer“ein klarer Schwerpunkt ist, den Menschen dies ins Bewusstsein rufen und Anstöße zum Nach- und vielleicht Umdenken geben. „Im Vorjahr war die Resonanz erstaunlich groß“, berichtet Lothar Heusohn. „Trotz Corona fielen nur zwei Veranstaltungen aus, die Festcharakter hatten.“
„Manche Gruppen vom Vorjahr fehlen, andere sind dazugestoßen“, ergänzt Reinhard Köhler. „Es gibt keinerlei Lenkung, jede Gruppe soll seine Veranstaltungen selbst organisieren.“Im von Köhler mitbetriebenen Kunstpool am Ehinger Tor wird ab Sonntag, 5. September, die Ausstellung „Der Tod ist ein Meister aus Ulm“gezeigt, am Freitag, 10. September, erfolgt die „Stadtrundfahrt zum Nachdenken“ mit dem Thema „Militär und Rüstung in Ulm“, am Montag, 27. September, referiert Jürgen Wagner vom Verein Informationsstelle Militarisierung zum Thema „Agenda Rüstung: Deutschlands Strategie zur Stärkung der Waffenindustrie“und am Tag darauf veranstaltet die Gruppe Friedensbewegt Ulm eine Gesprächsrunde zu „Nachdenken über Kriegerdenkmäler in Ulm oder: Ulm Denk(t)mal“.
Das Programmheft enthält auch mehrere kluge Sprüche zum Frieden, wie etwa „Der Friede ist das Meisterwerk der Vernunft“vom Philosophen Immanuel Kant oder „Wenn die Macht der Liebe über die Liebe zur Macht siegt, wird die Welt Frieden finden“vom früh verstorbenen Rockmusiker Jimi Hendrix.
Zum Thema „Flucht und Vertreibung“wird es vier Veranstaltungen geben, dazu unter anderen noch zwei Veranstaltungen zum Thema „Israel und Palästina“, wobei beim Thema „Der allgegenwärtige Antisemit“Moshe Zuckermann, unter anderem israelisch-deutscher Soziologe und