Künstler Chuck Close mit 81 Jahren gestorben
ein gelernter Schreiner sagt, dass er nicht mehr als Schreiner arbeiten kann“, sagt Graf von Hundt. Unterstützung werde gewährt, wo nur möglich, beim Ausfüllen von Anträgen, bei der Arbeitssuche. Aber jeder habe das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben. „Und das muss nicht immer so aussehen, wie ich mir das vorstelle.“
Junge Menschen allerdings, die möchte man schon wieder ins Leben außerhalb der Fuggerei entlassen. Michaela Huber erzählt von einer jungen Frau, Vollwaise, die mit ihren 21 Jahren aus einer betreuten Wohngruppe ausziehen musste. Für sie ist die Fuggerei jetzt erst mal Heimat, wenn sie ihre Lehre beginnt. Menschen wie diese Frau würden durch jedes Raster fallen: für das Sozialamt zu wenig Problemfall, ohne Familie aber doch verloren.
Leben in der Fuggerei ist sozialer Wohnungsbau, der offensichtlich funktioniert. Weshalb die Fugger-Familie zum Jubiläum die Idee der Fuggerei auch in andere Städten und Länder tragen möchte. Dafür werden Stifter gesucht. „Wohnungen statt Weltraumspaziergänge“, definiert Stiftungssprecherin Astrid Gabler das Ziel.
Die Familie Fugger hat sich mit dem weltweit tätigen Architekturbüro MVRDV mit Sitz in den Niederlanden zusammengetan. Direktor Sven Thorissen sieht vor allem in der „Einbindung in die städtische Struktur“einen großen Vorteil der Fuggerei. „So werden die Bewohner nicht stigmatisiert.“Wer in eine Fuggerei der Zukunft einziehen werde, könne ein potenzieller Stifter selbst festlegen: ältere Menschen, Frauen, Familien, Menschen mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen.
Jakob Fugger hat sich für katholische Augsburger in finanziellen Nöten entschieden. Andrea Irmler dankt es ihm. „Würde ich im Lotto gewinnen, ich würde das Geld meinen Kindern schenken. Denn ich will hier nie mehr ausziehen.“
Zum Jubiläum veranstaltet die Fuggerei Augsburg vom 23. bis 28. August eine Festwoche mit Vorträgen, Führungen, Diskussionen und sonstigen Veranstaltungen rund um das Thema „Fuggerei
Infos unter www.fuggerei-next500.de
NEW YORK (dpa) - Mit überdimensionalen Porträts wurde Chuck Close weltberühmt, nun ist der USKünstler im Alter von 81 Jahren nach langer Krankheit an Herzversagen gestorben.
Die „New York Times“feierte Close einmal als „Meister des modernen Porträts“. Bekannt war er insbesondere für seine psychedelisch anmutenden Porträts, für die er Fotos in einem gitterförmigen Raster auf die Leinwand übertrug. Aus der Entfernung sind die Gesichter klar zu erkennen, verschwimmen aus der Nähe aber zu einem Muster aus Pixeln. Doch der Maler war auch umstritten. 2017 warfen ihm zwei Frauen sexuelle Belästigung vor. Er habe ihnen gegenüber anzügliche Kommentare gemacht. Close entschuldigte sich. „Ich gebe zu, ein schmutziges Mundwerk zu haben, aber wir sind alle erwachsen.“Seine Karriere konnte sich seitdem jedoch nicht wieder richtig erholen.
Charles Thomas Close kam Anfang der 1960er-Jahre an die Sommerakademie von Yale an die amerikanische Ostküste und studierte dort später an der Kunst- und Architekturfakultät. Nach einem Studienjahr in Wien ließ er sich in New York nieder. Seit 1988 war Close auf den Rollstuhl angewiesen, nachdem ein Blutgefäß in seiner Wirbelsäule geplatzt war. Zunächst war er vom Hals abwärts gelähmt, mit Hilfe von Therapien begann er aber, seine Arme zu bewegen. Er konnte mit Pinseln malen, die ihm an die Hand geschnallt wurden. „Wer malen will, findet einen Weg, die Farbe auf Leinwand zu bringen. Und wenn er sie draufspucken muss“, hatte er einmal gesagt.
Next 500“.