Ungleiches Duell
Fußball, WFV-Pokal Frauen: Landesligist Altheim empfängt den Regionalligisten Alberweiler
ALTHEIM (aw) - Eine unter normalen Umständen kaum lösbare Aufgabe wartet auf die Fußballerinnen des SG Altheim in der ersten Runde des Fußball-Verbandspokalwettbewerbs. Der Landesligist trifft am Sonntag, 22. August, 11 Uhr, auf den Regionalligisten SV Alberweiler, der den WFV-Pokal seit 2016 schon viermal gewann und auch in der Saison 2021/22 zu den Favoriten zählt. Für Außenseiter Altheim lautet das von Trainer Gerhard Kottmann formulierte Motto: „Das Spiel genießen, egal was passiert. Wir haben nichts zu verlieren.“
Für Kottmann ging es in der Vorbereitung auf die Begegnung vor allem darum, seinen Spielerinnen ein wenig den Respekt vor dem Gegner und die Nervosität zu nehmen. Weil in diesem Jahr keine Bezirkspokalsieger und daher auch keine Regionenligisten im Verbandspokal mitmischen, sei man als Landesligist ein Vertreter aus der untersten Klasse in diesem Wettbewerb und Alberweiler als Regionalligist aus der höchsten, so Altheims Trainer. „Weiter auseinander könnte es nicht sein.“Kaum ungleicher also die Kräfteverhältnisse.
Dennoch ist Kottmann die Vorfreude auf den Vergleich mit dem TopKlub der Region anzumerken. Es sei ein „interessantes Spiel“und reizvoller als ein Duell mit der in der Regionenliga spielenden „Zweiten“des SVA, das es 2020 in der Qualifikation zur ersten Pokalrunde gab und das Altheim 3:2 nach Verlängerung gewann. Eine Begegnung mit der „Ersten“von Alberweiler hätte es schon im September 2019 im Pokal geben sollen; doch weil der ursprüngliche Termin wegen Verpflichtungen von Auswahlspielerinnen des SVA platzte, man nicht sofort einen neuen Termin fand und schließlich, als die Partie erneut angesetzt war, Altheim auf zu viele Spielerinnen
hätte verzichten müssen und absagte, kam es nicht dazu.
Nun also treffen beide Teams in Altheim aufeinander. Für die SGA ist es die zweite Begegnung mit einem Regionalligisten innerhalb von drei Jahren. Im September 2018 war der damals aus der Zweiten Bundesliga abgestiegene VfL Sindelfingen in Altheim
zu Gast. Erwartungsgemäß bestimmte der Favorit das Geschehen, aber der Landesligist wehrte sich und blieb mit viel Kampfgeist, Geschick und etwas Glück bis weit in die zweite Halbzeit hinein ohne Gegentreffer. Erst in der 70. Minute ging Sindelfingen in Führung und kam in der Nachspielzeit noch zum 2:0.
„Klar braucht es auch Spielglück und eine überragende Torfrau“, so Kottmann, der seinem Team den couragierten Auftritt vor drei Jahren vor Augen halten dürfte. „Meine Spielerinnen sollen keine Angst haben, sondern sich auf das Spiel gegen Alberweiler freuen. Sie sollen es positiv sehen, denn so ein Spiel ist ein Geschenk“, so der Trainer, der den SVA aber stärker einschätzt als das damalige Sindelfinger Team. „Ich denke, dass Alberweiler noch höher rauf müsste“, traut Kottmann dem Regionalligisten den Sprung in die Zweite Liga zu.
Aufgrund des Nachwuchses, der nicht nur in der B-Juniorinnen-Bundesliga spielt, sondern seit einigen Jahren auch zu den besten Teams dieser Spielklasse zählt, verfügt der SVA über ein Reservoir, mit dem sich auch Abgänge von Stammkräften des Frauen-Teams – wie in diesem Jahr die frühere Spielführerin Victoria Brinsa (als Spielertrainerin zum SV Reinstetten) – kompensieren lassen. „Sie haben viele gut ausgebildete Spielerinnen“, sagt Kottmann. Einige von ihnen stammen aus dem Raum Ehingen, wie Melanie Geiselhart (Dettingen), Maren Jerg (Kirchbierlingen) und Mia Eickmann (Ehingen). Auch von der SG Altheim wechselte vor nicht langer Zeit in Leonie Benkendorf ein Talent nach Alberweiler, spielt dort bei den B-Juniorinnen.
„Wir können nur dazulernen“, sagt Kottmann vor dem Spiel gegen den Pokalsieger 2016, 2017, 2018 und 2020, der in der vergangenen Saison im Viertelfinale am späteren Cup-Gewinner Hegnach scheiterte (2:3). Diesmal will das Team von Cheftrainerin Chantal Bachteler weiter kommen als zuletzt, möglichst ein fünftes Mal den WFVPokal holen und sich damit auch ein weiteres Mal für den DFB-Pokalwettbewerb zu qualifizieren.