Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Mord mit Campari Soda

- Von Petra Lawrenz

● ord hin, Erpressung her, ein Café auf der hauseigene­n Terrasse über dem Lago oder ein Aperitif auf der Piazza von Cannobio muss immer noch drin sein. Was wäre das sonst für ein Leben? KrimiAutor Bruno Varese lässt seinen Ermittler Matteo Basso weder Hunger noch Durst leiden, ganz nach dem lebensfroh­en Motto „Mens sana in Campari Soda“. Ein gesunder Geist wird schließlic­h auch gebraucht, wenn es gilt, den Mörder zu finden, der eine junge Schauspiel­erin erschossen hat – an einem wunderbar lauen Sommeraben­d bei den Filmfestsp­ielen mitten in Ascona.

Das klingt dramatisch­er als es sich liest. Denn im vierten Fall der Bruno-Varese-Reihe mit dem Titel „Wenn es Nacht wird am Lago Maggiore“scheint es fast, als diene dieser Mord vor allem dazu, das allzu beschaulic­he Leben des ehemaligen

MPolizeips­ychologen Basso, der originelle­rweise auch Fleischer ist und sich in seiner Macelleria gerne der Herstellun­g von Salsiccia widmet, etwas Würze zu verleihen. Die Verbrecher­jagd führt ihn dann auch bis hinauf auf den Monte Verità, den Berg der Wahrheit. Vor allem dienen die Ermittlung­en wohl dazu, die geneigte Leserschaf­t, die nicht allzu viele Grausamkei­ten zu erwarten hat, nebenbei an die Herrlichke­iten der oberitalie­nischen Seen zu erinnern. Allora, was soll man sagen? Das gelingt dem Autor, der sich im Übrigen hinter einem Pseudonym versteckt, ziemlich gut.

Ideale Liegestuhl-Lektüre für einen Sommernach­mittag, der für ein paar italienisc­he Momente im Leben sorgt.

Bruno Varese: Wenn es Nacht wird am Lago Maggiore,

KiWi Verlag, 283 Seiten, 11 Euro.

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