Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Neue Nationalga­lerie nach sechs Jahren wieder geöffnet

Das Museum in Berlin wurde umfassend saniert – Der Bau von Mies van der Rohe gilt als Ikone der Moderne

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BERLIN (epd) - Die Neue Nationalga­lerie öffnet nach der Schließung mit gleich drei Ausstellun­gen. Neben rund 250 Hauptwerke­n der Klassische­n Moderne von 1900 bis 1945 aus der eigenen Sammlung ist eine umfangreic­he Sonderauss­tellung mit zum Teil bewegliche­n und monumental­en Werken des Bildhauers Alexander Calder (1898 bis 1976) zu sehen. Dessen Hauptwerk „Têtes et Queue“(1965) steht seit Jahrzehnte­n vor der Nationalga­lerie. Im Untergesch­oss des Hauses sind filmische Installati­onen inmitten einer raumgreife­nden Stahlkonst­ruktion der in Berlin lebenden Künstlerin Rosa Barba zu sehen. Erstmals in der Geschichte der Hauses ist der Skulpturen­garten direkt aus der Ausstellun­g heraus zu betreten.

Die 1968 eröffnete Neue Nationalga­lerie in Berlin gilt als Ikone der modernen Architektu­r. Der zweigescho­ssige Flachbau mit dem scheinbar schwebende­n Stahldach und der auffällige­n Stahl-Glas-Fassadenko­nstruktion wurde nach Plänen von Ludwig Mies van der Rohe (1886 bis 1969) gebaut. Er steht am Kulturforu­m gegenüber von Philharmon­ie, Staatsbibl­iothek, Gemäldegal­erie und St. Matthäus-Kirche.

Der Generaldir­ektor der Staatliche­n Museen zu Berlin, Michael Eissenhaue­r, nannte den Bau eines der wichtigste­n und schönsten Ausstellun­gshäuser in Berlin und ein Kunstwerk der klassische­n Moderne. Die klare und helle Architektu­r stehe seit jeher für Aufbruch, Toleranz und Weltoffenh­eit. Zur Wiedereröf­fnung widmet sich ein eigener Ausstellun­gsbereich der Baugeschic­hte des Hauses. Schwerpunk­te sind die Entstehung von 1965 bis 1968 sowie die Grundinsta­ndsetzung durch das Büro des Stararchit­ekten David Chipperfie­ld von 2015 bis 2021.

Schon vor dem Eintritt in das Museum fällt der Blick auf ein buntes Millionen-Euro-Objekt: Ein von Alexander Calder gestaltete­r BMWSportwa­gen CSI 3.0 aus dem Jahr 1975 steht auf der Terrasse. Im Inneren setzen sich die oft bewegliche­n Objekte des US-Vertreters der kinetische­n Kunst von winzigen Miniaturen bis hin zu raumgreife­nden „Stabiles und Mobiles“fort. Die Ausstellun­g „Minimal/Maximal“spürt dem besonderen Verhältnis von Größe, Maßstab und Räumlichke­it nach.

Im Untergesch­oss der Neuen Nationalga­lerie finden sich dann die hauseigene­n Schätze. Über rund 1800 Kunstwerke verfügt das Museum in seinem Bestand. Gezeigt werden unter dem Motto „Die Kunst der Gesellscha­ft“Highlights aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunder­ts. Darunter sind Werke von Otto Dix („Die Skatspiele­r“), Ernst Ludwig Kirchner („Potsdamer Platz“), Lotte Laserstein („Abend über Potsdam“) und Christian Schad („Sonja“). Die in der Ausstellun­g versammelt­en Kunstwerke sollen die bewegten Zeitläufte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunder­ts reflektier­en.

Die Brücke in die zeitgenöss­ische Moderne schlägt die Ausstellun­g „In a Perpetual Now“(„In immerwähre­ndem Jetzt“) mit den Werken von Rosa Barba. Die raumgreife­nde Stahlkonst­ruktion nimmt Bezug auf einen Entwurf Mies van der Rohes aus dem Jahr 1924 und zeigt insgesamt 15 filmische und skulptural­e Werke von 2009 bis heute, von gegenständ­lich bis surreal.

Architektu­rführungen

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angeboten. Infos gibt es unter www.smb.museum
Nach Plänen von Ludwig Mies van der Rohe gebaut und nun von einem Team um den britischen Stararchit­ekten Chipperfie­ld für 140 Millionen Euro saniert und instand gesetzt: die Neue Nationalga­lerie in Berlin.
FOTO: FABIAN SOMMER/DPA Es werden regelmäßig sonntags und mittwochs angeboten. Infos gibt es unter www.smb.museum Nach Plänen von Ludwig Mies van der Rohe gebaut und nun von einem Team um den britischen Stararchit­ekten Chipperfie­ld für 140 Millionen Euro saniert und instand gesetzt: die Neue Nationalga­lerie in Berlin.

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