Bitteres Déjà-vu für die Spatzen
Fußball, Regionalliga: Ulm spielt 3:3 beim FC Homburg – Wieder Tor in der Nachspielzeit
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ULM - Kurz mal nachgeschlagen: Déjà-vu. Laut Lexikon „das subjektive Empfinden, eine bestimmte Situation auf die gleiche Weise bereits erlebt zu haben“. Nein, auf gleiche Weise nicht, aber auf sehr ähnliche. Denn während die Kicker des SSV Ulm 1846 Fußball in der Regionalliga Südwest vor Wochenfrist in der Nachspielzeit selbst das 3:3 gegen den FSV Frankfurt erzielten, kassierten sie ein drittes Gegentor zum Ausgleich gegen den FC Homburg – in der 94. Minute. Wieder hieß es am Ende 3:3. Spatzen-Trainer Thomas Wörle sagte: „Für uns ist die Partie unglücklich gelaufen. Die erste Halbzeit haben wir kontrolliert, wir haben sehr gut verteidigt. In der zweiten Hälfte war es ein ganz anderes Spiel. Da kam eine ganz andere Dynamik rein.“
Die Ulmer hatten sich gleich zu Beginn gute Chancen erspielt. Robin Heußer scheiterte jedoch beide Male (6. und 7. Minute). In der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, ohne dass dabei eine der beiden Mannschaften gefährlich vor dem gegnerischen Tor auftauchte. Bis zur 38. Minute: Nicolas Jann bediente Tobias Rühle mit einem Steilpass und der Torjäger schob die Kugel souverän ins Tor zum 1:0. Dann war Pause.
Was in der Kabine der Hausherren passierte, wird wohl deren Geheimnis bleiben. Bereits wenige Sekunden nach Wiederanpfiff traf Damjan Marceta zum Ausgleich. „Der schnelle Ausgleich hat alles auf den Kopf gestellt. Dann ging es Schlag auf Schlag“, sagte Wörle. Es war die anfangs erwähnte Dynamik. Sie trieb aber vor allem die Saarländer
an, die 1520 Zuschauer im Stadion trugen lautstark ihren Teil dazu bei. Doch auch die Spatzen hatten ihre Möglichkeiten. Eine davon nutzte Nicolas Wähling (56.) zur erneuten Führung für die Gäste. Nicolas Jann hätte sogar erhöhen können, doch sein satter Schuss aus 50 Metern krachte gegen die Latte des Homburger Tors. Kurz darauf jubelten wieder die Gastgeber, Jonas Scholz traf zum 2:2 (64.).
Wie schon in der Partie gegen Frankfurt vor einer Woche ließen sich die Spatzen von Rückschlägen nicht beirren. Der Lohn: der 3:2-Führungstreffer in der 67. Minute, erneut durch Neuzugang Wähling. „Zwei, drei Konter haben wir noch vergeben. Und dann läuft solch ein Spiel eben so, wie es letztlich gelaufen ist“, sagte Ulms Coach Wörle. Äußerst unglücklich aus Sicht seiner Mannschaft.
Als bereits vier Minuten nachgespielt waren, wurde ein Freistoß per Kopf zu Markus Mendler verlängert – und der Allgäuer im Trikot der Homburger rettete mit der letzten Aktion noch einen Punkt für sein Team. Thomas Wörle: „Der Gegner war erneut sehr, sehr effektiv. Viele Chancen haben wir nicht zugelassen, aber die wurden verwertet.“Ulms Sport-Geschäftsführer Markus Thiele merkte kritisch an: „Bei sechs Gegentoren nach zwei Spielen muss man froh sein, wenn man zwei Punkte auf dem Konto hat.“
FC Homburg – SSV Ulm 1846 Fußball 3:3 (0:1). Ulm: Heimann - Heilig, Reichert, Geyer - Stoll, Heußer (92. Petrovic), Beck, Guarino (69. Maier) Wähling, Jann (63. Rochelt) - Rühle (69. Harres).