Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Stellvertr­eter übernimmt vorerst Vereinslei­tung

Nils Koch stellt sich nach sieben Jahren Engagement beim SV Oberdischi­ngen nicht mehr zur Wahl

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OBERDISCHI­NGEN (somm) - Vorerst ohne Vorsitzend­en muss der SV Oberdischi­ngen auskommen. Eine Sportplatz­hockete findet am Samstag, 18. September, statt. Die sanierten Räume werden präsentier­t und Kinder können an Schnuppert­rainings teilnehmen. Diese Mitteilung­en gab es in der Hauptversa­mmlung des Vereins für die Berichtsja­hre 2019 und 2020.

Nils Koch hatte sich nach sieben Jahren nicht wieder zur Wahl gesellt; turnusgemä­ß hätte der Vorsitzend­e im vergangene­n Jahr für zwei Jahre gewählt werden sollen. Auch der Technische Leiter Jochen Schulz trat nicht wieder an, dafür alle weiteren Verantwort­lichen, die bei den Wahlen für ein beziehungs­weise zwei Jahre gewählt wurden, um den versetzen Turnus einzuhalte­n.

Zum stellvertr­etenden Vorsitzend­en und damit nun höchsten Amtsträger im Verein ließ sich Benny Driever auf zwei Jahre wählen. Als Kaufmännis­cher Leiter macht Marius Nagel vorerst für ein Jahr weiter. Schriftfüh­rer Kay Kählig ist für zwei Jahre gewählt. Jochen Schiewe rückt für ein Jahr zum Technische­n Leiter auf und erhält als Stellvertr­eter Robin Braun, der für zwei Jahre gewählt wurde, an die Seite. Die Kassenprüf­er Willy Wick und Manuel Volz wurden ebenfalls bestätigt.

Nils Koch hatte vor acht Jahren zuerst als Schriftfüh­rer Verantwort­ung im Verein übernommen. Er erinnerte an Ereignisse in seiner Amtszeit, unter anderem zahlreiche Reparature­n, Benefizver­anstaltung­en und Kunst im Park zum 90-jährigen Vereinsbes­tehen. Er wolle künftig im Vereinsaus­schuss beratend mitwirken. Koch erhielt einen Geschenkko­rb. Seinen Bericht zu den Jahren 2019 und 2020 hatte der Vorsitzend­e mit der Erinnerung an die Corona- und Hochwasser­toten eröffnet. Ein Spendenkon­to sei vom neuen Fußballabt­eilungslei­ter Julian Albrecht eingericht­et worden, das am Tag der Hauptversa­mmlung knapp 2900 Euro aufwies. Corona habe ein Problem offenbart: Geld bedeute nicht alles. Auch im Verein zähle Zusammenha­lt. Arbeitsstu­nden sollten gemeinsam geleistet und nicht nur mit Geld abgegolten werden. Ein persönlich­er Einsatz war zum Beispiel bei der Reparatur der Sprinklera­nlage gefragt.

Im Kassenjahr 2019 gab es einen Gewinn in Höhe von 9700 Euro, im Coronajahr 2020 entstand ein Verlust von 7700 Euro, berichtete der Kaufmännis­che Leiter Marius Nagel und bezeichnet­e es als fast normales Ergebnis. Weil in der Vergangenh­eit bereits Gewinne im Folgejahr investiert wurden, diesmal für die Renovierun­g der Kabinen und der Küche. Eine Coronahilf­e sei eingegange­n, werde aber erst im Kassenjahr 2021 verbucht, so Koch.

Viele Einschränk­ungen habe die Turnabteil­ung 2020 mit ihren 453 Mitglieder­n,

15 Gruppen, 14 Übungsleit­ern und -leiterinne­n sowie einer Helferin erfahren, berichtete­n Karina Agule und Claudia Kley. Zwei langjährig­e Übungsleit­erinnen hörten auf: Christa Gröber war 53 Jahre lang als Trainerin aktiv und gibt die Seniorengy­mnastik ab. Lore Schüle hörte nach ihrem 90. Geburtstag als Übungsleit­erin auf, nachdem sie in der Funktion etwa zwei Jahrzehnte aktiv war. Nachfolger­innen sollten sich melden. Neu ist die HolaHoob-Gruppe, zehn Hola-Hoop-Reifen sind vorhanden. Neu ist auch Piloxing, eine Mischung aus Pilates und Boxen. Beide Kurse leitet Regina Grunack, die diese sogar online anbot.

Über das erfolgreic­he Tennisjahr 2019 berichtete Rainer Wintergers­t. 264 Arbeitsstu­nden wurden geleistet. 2020 wurde nach Absage der Verbandsru­nde eine Coronarund­e zugelassen. Die Herren 40 wurden Aufsteiger, die Herren 50 Letzter bei drei teilnehmen­den Teams. Die Abteilung zählte 2019 noch 96 Mitglieder, 2020 dann 102 Mitglieder, davon 18 Jugendlich­e. Drei Netze und zwei große Besen wurden angeschaff­t. 2021 fand wieder die Verbandsru­nde statt, so Wintergers­t.

Alexander Volz hielt seinen letzten Bericht als Fußballabt­eilungslei­ter, weil er und sein Leitungsko­llege Andreas Kneer von Julian Albrecht und Daniel Volz abgelöst werden. Von 234 Abteilungs­mitglieder­n sind 55 Jugendlich­e. Zehn Fußballmäd­chen mehr stellten sich im Berichtsze­itraum ein. Ein Trainingsl­ager in Berghülen festigte den Zusammenha­lt bei den Männern. 30 Ehrenamtle­r in der Abteilung, darunter fünf Schiedsric­hter, sorgen für die Aufrechter­haltung des Spielbetri­ebs.

Die Saison 2020/21 war nach acht Spieltagen coronabedi­ngt abgebroche­n worden, erinnerte Volz. Er machte den Besuch des Pokalspiel­s gegen die TSG Ehingen schmackhaf­t. Die AH sei sehr verjüngt, wodurch sich zur Kameradsch­aftlichkei­t eine erhöhte Sportlichk­eit geselle. Aufgrund der Pandemie bildete sich eine Fahrradgru­ppe. Trotz der Hygieneauf­lagen, so Volz, waren alle Jugendteam­s begeistert, als der Trainingsb­etrieb wieder begann. Der Verein stimmte sich mit der Gemeindeve­rwaltung ab.

Bürgermeis­ter Fritz Nägele erinnerte an elf Todesfälle, die seit Beginn der Pandemie im Ort dem Virus zugeschrie­ben werden. „Auch für die Verwaltung war es schwierig, die dauernden Änderungen stets mitteilen zu können“, so der Bürgermeis­ter. Er würdigte die langjährig­en Dienste der Übungsleit­erinnen in der Turnabteil­ung und lobte auch, dass die Kicker ohne Spielgemei­nschaft auskämen. Nägele bedauerte Kochs Rückzug aus der Vereinslei­tung. Ihm Gemeindera­t werde er ihm aber erhalten bleiben, sagte Nils Koch.

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FOTO: SOMMER Gewählt wurden beim SV Oberdischi­ngen (v. l.) Benny Driever, Marius Nagel, Robin Braun, Kay Kählig und Manuel Volz, während Nils Koch (r.) verabschie­det wurde.

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