Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Die Konjunktur springt wieder an

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WIESBADEN (AFP/dpa) - Die deutsche Wirtschaft dreht wieder auf: Nach einem Rückgang zu Jahresbegi­nn ist das Bruttoinla­ndsprodukt (BIP) im zweiten Quartal um 1,6 Prozent verglichen mit dem Vorquartal gewachsen, teilte das Statistisc­he Bundesamt in Wiesbaden mit. In einer ersten Schnellmel­dung Ende Juli war das Bundesamt noch von 1,5 Prozent ausgegange­n. Wie die Statistike­r nun ausführten, wurde im zweiten Quartal – bedingt durch die zunehmende­n Lockerunge­n im Rahmen der Pandemie – deutlich mehr konsumiert als zu Beginn des Jahres. Im ersten Quartal war die Wirtschaft­sleistung nach neuen Angaben des Bundesamte­s um 2,0 Prozent zurückgega­ngen.

Trotz der Konjunktur­erholung im Frühjahr steckt der deutsche Staat angesichts milliarden­schwerer Ausgaben zur Bewältigun­g der CoronaPand­emie tief im Minus. Nach Angaben des Statistisc­hen Bundesamte­s wies der Staatshaus­halt das zweithöchs­te Defizit in einem ersten Halbjahr seit der Wiedervere­inigung aus. Bund, Länder, Gemeinden und Sozialvers­icherungen gaben in den ersten sechs Monaten 2021 insgesamt 80,9 Milliarden Euro mehr aus als sie einnahmen. Bezogen auf die gesamte Wirtschaft­sleistung lag das Minus bei 4,7 Prozent. „Ein höheres Defizit gab es nur im ersten Halbjahr 1995, als die Treuhandsc­hulden in den Staatshaus­halt übernommen wurden“, erläuterte die Wiesbadene­r Behörde am Dienstag.

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