Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Ein neuer Pfarrer in Ersingen

Lukas Weigold ist ab September für mehrere Gemeinden zuständig

- Von David Drenovak

ERSINGEN - Lukas Weigold ist ab

1. September neuer Pfarrer in Ersingen und damit ebenfalls für die Gemeinden Rißtissen, Öpfingen und Oberdischi­ngen zuständig. Vorerst ist er Pfarrer zur Anstellung und seine Stelle ist auf drei Jahre befristet. Der junge engagierte Kirchenman­n, dessen Frau Gemeindedi­akonin in Ersingen, Laupheim und Oberholzhe­im ist, kann sich vorstellen, auch nach der Befristung in Ersingen zu bleiben.

Geboren und aufgewachs­en ist Lukas Weigold im Schwarzwal­d bei Freudensta­dt. Nach der Realschule und der Hochschulr­eife auf einem ernährungs­wissenscha­ftlichen Gymnasium zog es ihn im Rahmen seines Freiwillig­en Sozialen Jahres (FSJ) nach Stuttgart, wo er als Hausmeiste­r und Jugendrefe­rent tätig war. „Ich bin, seit ich denken kann, immer kirchlich verbunden. Im Alter von sechs Jahren ich zur Jungschar gekommen und dann bis zur Jungenscha­ft geblieben“, berichtet Weigold. Er habe dort viele gute Freunde gehabt, viel erlebt und viel über seinen eigenen Glauben erfahren – das habe ihn sehr geprägt.

Auch die Zeit im FSJ habe ihn glaubenste­chnisch geprägt. „Es war eine sehr aktive Gemeinscha­ft aus jungen Christen.“Damals habe er sich überlegt, beruflich in die Richtung Jugendrefe­rent, Lehramt oder Theologie zu gehen. „Meine Großmutter hat immer gesagt: Lukas, Du wirst entweder Tierarzt oder Pfarrer. Letzteres habe ich aber eigentlich vehement verneint“, erinnert sich Lukas Weigold. Dass es dann aber doch so gekommen ist, lag einerseits an seinem leitenden Jugendrefe­renten in Stuttgart, der ihn in seiner Entscheidu­ngsfindung unterstütz­t hat und der ihm die Theologie ans Herz legte, anderersei­ts aber auch daran, dass der Pfarrberuf für ihn die besten Aspekte aller Tätigkeite­n vereint. „Jugendrefe­rent ist ein toller Beruf, weil man sehr nah bei den Jugendlich­en ist, aber irgendwann wird man 50 und ist dann vielleicht doch nicht mehr so nah dran. Und Lehrer wäre zwar auch ein toller Beruf gewesen, aber irgendwie ist das

Pfarramt beides. Man unterricht­et an der Schule, macht den Konfirmand­enunterric­ht und hat zusätzlich noch so viele interessan­te Aufgaben wie die Gemeindeve­rwaltung oder die Seniorenar­beit.“

Nachdem Lukas Weigold die Hürde der drei alten Sprachen Hebräisch, Griechisch und Latein bewältigt hatte, ging es nach Tübingen an die Universitä­t, wo er 2019 sein Examen bestand. Da seine Frau, die mit ihm ihren Abschluss erlangt hatte, bereits eine Stelle in der Region angetreten hatte, folgte das Vikariat in Wiblingen. Dort erfuhr er von der freien Stelle in Ersingen und bewarb sich darauf – was am Ende dann auch klappte. Auch weil er die Region ganz toll findet. Der Wunsch sei immer gewesen, zurück aufs Land zu ziehen und nicht ins Zentrum einer Großstadt.

„Ich bin gerne draußen, mache gerne Sport, besonders freue ich mich aufs Rennradfah­ren. Ich habe auch wieder große Lust auf Vereinsakt­ivitäten“, sagt Weigold, der auch lange Tischtenni­s gespielt hat und insgeheim einen ganz speziellen Wunsch hegt. „Was richtig toll wäre, im Verein Fußball zu spielen. Ich habe zwar noch nie in einem Verein aktiv gespielt, war aber immer ganz gut auf dem Bolzplatz. Wenn das klappt, würde ich vielleicht in der AH einsteigen.“

Zuvor ist aber noch der Umzug ins renovierte Pfarrhaus nach Ersingen zu bewältigen. Dieser steht Anfang September an. Bis dahin ist Lukas Weigold noch im Urlaub. Seinen Vorstellun­gsgottesdi­enst wird er am 12. September in Ersingen feiern. Dann will er auch voll in die Gemeindear­beit einsteigen. Er möchte die Menschen seiner neuen Wirkungsst­ätte erst einmal kennenlern­en – innerhalb und außerhalb der Kirchengem­einde. Der junge Pfarrer möchte wissen, was die Gläubigen der Region bewegt und welche Angebote sie sich von der Kirche wünschen. Besonders will er auch junge Menschen im Alter zwischen 15 und 45 einbinden.

„Ich möchte auch bestehende Strukturen nutzen und Projekte weiterführ­en, die sich bewährt haben. Ein konkretes neues Projekt habe ich noch nicht vor Augen, aber ich möchte vor allem für die Menschen da sein und die Kirchengem­einden näher zusammenbr­ingen“, bekräftigt Lukas Weigold, der sich gemeindeüb­ergreifend­e Gottesdien­ste im Grünen gut vorstellen kann und ein lebendiges Gemeindele­ben aller Gläubigen in Rißtissen, Öpfingen, Oberdischi­ngen und Ersingen etablieren will.

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FOTO: DRENOVAK Vorerst ist Lukas Weigold Pfarrer zur Anstellung und seine Stelle ist auf drei Jahre befristet.

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