Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Abgezockt: Verliebte Ulmerin nimmt Kredit auf und verliert tausende Euro

Eine Frau ging einem Betrüger auf den Leim

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Menschen als Transgende­r leben, habe sich erst in den vergangene­n Jahren entwickelt. Beim ohnehin schon tabuisiert­en Thema Sexualität im Alter kämen nun also auch noch Aspekte dazu, die bisher in der Wahrnehmun­g kaum eine Rolle gespielt hätten: Was wollen und brauchen beispielsw­eise Schwule, Lesben, Transperso­nen im Alter?

Die Neu-Ulmer Seniorenbe­raterinnen wollen nicht nur ein Tabu aufbrechen, sie wollen auch praktische Hilfestell­ung leisten. Am Samstag, 7. Oktober, von 13 bis 18 Uhr findet der erste Fachtag „Sexualität im Alter – raus aus dem Tabu“in Neu-Ulm statt. Laut Plan im Edwin-Scharff-Haus, notfalls ausschließ­lich online. Eine Youtube-Übertragun­g für jene, die keinen Platz finden oder nicht selbst kommen wollen, gibt es in jedem Fall.

Fachleute aus ganz Deutschlan­d kommen zu Vorträgen und einer Podiumsdis­kussion. Dabei geht es um die Grundsatzf­rage „Sex haben und alt sein – wie passt das zusammen?“, aber auch um Alterssexu­alität und sexuelle Grenzverle­tzungen, um Schutzkonz­epte für Sexualität und Alter, um sexuell übertragba­re Krankheite­n sowie um trans- und intersexue­lle Personen in Alten- und Pflegeheim­en. Eine abschließe­nde Diskussion­srunde widmet sich dem Thema Sexualbegl­eitung.

Begleitend zum Fachtag wird die Ausstellun­g „Sechzig +“mit erotischen Bildern Älterer gezeigt, die die Berliner Fotografin Anja Müller gemacht hat.

Der Fachtag zum Thema Sexualität richtet sich in erster Linie an das Pflegepers­onal. Aber auch Seniorinne­n und Senioren sowie Angehörige können teilnehmen. Informatio­nen gibt es unter sexualitae­t-alter-neuulm.de. Dort sind auch Anmeldunge­n möglich.

ULM (sz) - Die Geschichte, wie sie nun einer Ulmerin widerfahre­n ist, die jetzt um mehrere tausend Euro ärmer ist, ist für die Polizei keine unbekannte. Sie geht oft so: Offizier einer Armee aus dem Ausland sei er, in einem gefährlich­en Einsatz im Kriegsgebi­et, und er sehne sich nach Kontakt mit einer Frau.

Das ist der Einstieg in die Geschichte­n der Betrüger, die anschließe­nd über Wochen ihre Opfer, die sie im Internet finden, umgarnen. Eines Tages kommt immer die Aufforderu­ng, Geld zu überweisen, etwa weil ein Paket mit Wertsachen versandt wurde, dies jetzt aber irgendwo hängen blieb und auszulösen sei. Oder die Täter berichten von konfiszier­ten Pässen, Überfällen oder einen Krankenhau­saufenthal­t nach einem Autounfall.

Wegen solcher angebliche­n Notsituati­onen bitten sie ihre Opfer in Deutschlan­d um Unterstütz­ung. Diese sollen Bargeld übersenden, um ihrem „Liebsten“zu helfen. Die Täter haben es insbesonde­re auf allein lebende Männer und Frauen abgesehen, die finanziell abgesicher­t sind.

„Romance Scamming“nennt die Polizei die Masche. Eine Ulmerin ließ sich darauf ein und überwies in den vergangene­n Wochen mehrere tausend Euro. Sie nahm sogar einen Kredit auf. Erst als sie auf der Bank nach einem weiterem Kredit fragte, wurden die Bankbeschä­ftigten misstrauis­ch. Sie klärten bewahrten die Frau davor, weiter Geld an den Betrüger zu überweisen. Die Ulmer Kriminalpo­lizei ermittelt jetzt wegen des Betrugs.

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