Wechselfehler: SSG bangt um drei Punkte
ULM (jürs) - Wie gewonnen, so zerronnen. Den 1:0-Heimsieg des Landesligisten SSG Ulm gegen Geislingen wird das Sportgericht wohl in eine 0:3Niederlage umwandeln. Grund: SSGTrainer Bernd Pfisterer wechselte unerlaubterweise fünf statt vier Mal aus. In der Nachspielzeit der hitzigen Partie schickte er am Samstag Lois Spona für Michael da Silva aufs Feld. „Ich bin im Positiven wie im Negativen für die Mannschaft verantwortlich“, sagt Pfisterer und nimmt den Fauxpas auf seine Kappe. Der erfahrene Coach hatte nach eigenen Worten wegen des Fehlers schlaflose Nächte. Bitter aus seiner Sicht ist die Tatsache, dass sein Team den spielerisch überlegenen Geislingern mit viel Aufwand die Punkte abgeknöpft hatte. Weil deren Verantwortliche schon unmittelbar nach den 90 Minuten bei Schiedsrichter David Kaiser vorstellig wurden und Einspruch einreichten, werden die drei Punkte auf dem SSG-Konto wohl wieder abgezogen. Der erste Saisonsieg der Ulmer wäre damit nichtig. Auffällig ist die momentane Häufung von Wechselfehlern. Erst Wolfsburg im DFB-Pokal als prominentes Beispiel, dann vor wenigen Wochen der FV Weißenhorn im Bezirkspokal, nun die SSG Ulm. „Der Verein muss seine Hausaufgaben machen und hat die Verantwortung“, sagt Rüdiger Bergmann, Schiedsrichterobmann im Bezirk Donau/Iller. Sprich: Jeder Verein werde vor Saisonbeginn vom Verband mit den aktuellen Durchführungsbestimmungen versorgt. Er räumt aber ein, dass die unterschiedlichen Regelungen zum Wechselkontingent bei Profis und Amateuren zu Missverständnissen beitragen können. Will ein Trainer auswechseln, kann der Referee das nicht untersagen, auf die Überschreitung der zulässigen Anzahl an Auswechselungen darf er aber aufmerksam machen. „Es gibt keine offizielle Anweisung, aber im Sinne einer guten Zusammenarbeit sollte ein Hinweis vom Schiedsrichter kommen“, so Bergmann. Das sei sogar Inhalt bei Schulungen der Unparteiischen. Aber die sind – wie Trainer und Spieler – auch nur Menschen.