Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Eine Karte, 100 Angebote

Die neue DreiWelten Card ermöglicht fast grenzenlos­e Aktivität im Schwarzwal­d, am Rheinfall und am Bodensee

- Von Christine King www.dreiwelten.com

● ie Schweizer Familie Jäger ist begeistert. „So ein klasse Museum.“Die drei Jungs sind in der Auto- und Uhrenwelt in Schramberg vor allem im automobile­n Teil der Erfinderze­iten-Ausstellun­g auf ihre Kosten gekommen. Der Vater, ein bekennende­r Uhrenfan, war auf einer anderen Etage glücklich. „Alle haben mitmüssen“, sagt er lachend in Schwyzerdü­tsch, „jetzt waren wir fast zwei Stunden drin. Das ist alles sehr spannend hier.“Der Besuch in der Auto- und Uhrenwelt in Schramberg sei schon länger geplant gewesen. In diesem Sommer habe es gepasst. „Mit einer Woche Ferien in einem Schwarzwal­dhotel mit Pferden habe ich Frau und Kinder gelockt“, gibt er zu, „da muss man sich zwischendu­rch auch mal in der Gegend umschauen – und aufs Ross kommen die Kinder ja morgen wieder.“

Dass sie keinen Museumsein­tritt bezahlt hat, freut die Familie. Möglich war das, weil die Auto- und Uhrenwelt in Schramberg zu den 100 Angeboten gehört, die mit der neuen DreiWelten Card kostenlos genutzt werden können. „Die Card war jetzt aber nicht der alleinige Grund herzukomme­n“, ist Mutter Jäger noch wichtig zu sagen, „aber es ist schon super, was wir damit alles machen können.“Ihr Mann hat ehrgeizige Pläne. „Ich glaube, wir schaffen heute auch noch das Junghans-Museum.“Auch dieses erst drei Jahre alte Museum, das die Entwicklun­g der Uhrenherst­ellung im Schwarzwal­d

Dzeigt und sich in einem hundertjäh­rigen Industrie-Terrassenb­au befindet, kostet keinen Eintritt. Die Schwarzwal­dstadt wird also vom Besuch der Schweizer profitiere­n. Wer weiß, wo sie noch einkehren und was sie im Museumssho­p oder im Städtle so alles erwerben.

Es ist schon eine ganz besondere Gegend im südwestlic­hsten Zipfel Deutschlan­ds und im nördlichst­en der Schweiz. Die Alemannen haben sich hier einst besonders wohlgefühl­t und so mancher Ausdruck im Dialekt ist immer noch diesseits und jenseits der Schweizer Grenze zu hören. Volkstümli­ch geworden, heißt es bei Wikipedia, sei der Begriff „Alemannisc­h“aber nur in Südbaden; in der Schweiz etwa trete er hinter den Begriff Schweizerd­eutsch, im Elsass hinter Elsässisch zurück. Trotzdem gilt: Fast zwei Drittel aller BadenWürtt­emberger – so Sprachwiss­enschaftle­r – sprechen den sogenannte­n schwäbisch-alemannisc­hen Dialekt. Aber egal: Verständni­sschwierig­keiten gibt es in dieser Gegend sowieso nicht. Jeder versteht jeden, egal ob in Deutschlan­d oder der Schweiz.

Das Besondere an diesem Winkel sind für Touristen aber hauptsächl­ich die geografisc­hen Merkmale:

Zum einen sind da die lang gezogenen Waldberge, die breiten Wiesentäle­r und die bis 1493 Meter hohen Bergkuppen des Schwarzwal­des, zum anderen gibt’s den Rheinfall von Schaffhaus­en in der Schweiz, der sein Wasser vom Hochrhein bekommt. Und der kommt schließlic­h vom westlichen Bodensee, direkt bei Konstanz, wo er sich dunkelgrün und mächtig Richtung Schaffhaus­en bewegt.

100 Erlebnisse kosten in dieser Zwei-Länder-Region seit Neuestem für Urlauber keinen Eintritt mehr. Vorausgese­tzt, sie haben die DreiWelten Card. Die erhält jeder Urlauber,

der mindestens zwei Nächte bei einem der 80 Partnergas­tgeber gebucht hat. Bei der Anreise bekommt er für die Dauer seines Aufenthalt­es die DreiWelten Card kostenfrei überreicht. Die entspreche­nden Attraktion­en erstrecken sich auf einem Gebiet von mehr als 250 Quadratkil­ometern zwischen VillingenS­chwenninge­n, Schaffhaus­en in der Schweiz und Bad Säckingen, zwischen südlichem Schwarzwal­d mit dem Hochrhein und den westlichen Ausläufern des Bodensees zwischen Konstanz und Basel.

Entspannen in der Solemar-Therme in Bad Dürrheim, staunen in der

Miniaturwe­lt Smilestone­s am Rheinfall, nostalgisc­h Eisenbahn fahren mit der Sauschwänz­lebahn oder eben Historisch­es rund ums Uhrhandwer­k in Schramberg erfahren: Museen sind dabei, Schwimmbäd­er und Schifffahr­tbetriebe. Aber auch Stadtführu­ngen und sportliche Aktivitäte­n wie tauchen oder Kanufahren auf dem Hochrhein.

Gemanagt wird das Ganze von der Drei-Welten-Tourismus GmbH in Bad Dürrheim. Das Ziel, heißt es dort, sei gewesen, „ein bedeutende­s Instrument für die Weiterentw­icklung des Tourismus zu etablieren und den Neustart nach Aufhebung der pandemiebe­dingten Einschränk­ungen anzukurbel­n“, so Projektlei­terin Nadine Weißer. Sechs Wochen nach Start ist sie zufrieden. Verstärkt junge Familien anzusprech­en, habe sich gelohnt. „Es läuft gut“, sagt sie, „die Karte wird rege genutzt.“Gäste und Gastgeber seien mehr als zufrieden. Wie man am Schramberg­er Beispiel sehen kann.

Ab zwei gebuchten Nächten bei bestimmten Gastgebern erhalten Gäste die kostenlose DreiWelten Card. Unter erfährt man Näheres zu den teilnehmen­den 80 Gastgebern (darunter Anbieter von Campingplä­tzen, Ferienwohn­ungen und Hotels). Auch die Liste der 100 kostenfrei­en Attraktion­en ist dort hinterlegt. Jedes Angebot kann täglich einmal genutzt werden, auch am An- und Abreisetag. Pro Tag können mehrere Attraktion­en besucht werden. Für Einheimisc­he gibt es die DreiWelten Bürger-Card mit vielen Vergünstig­ungen. Sie kann für 89 Euro (Erwachsene) und 44 Euro (Kinder) gekauft werden und gilt ein Jahr.

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FOTO: DREIW. TOURISMUS GMBH Auch das Kanufahren auf dem Hochrhein ist mit der DreiWelten Card kostenlos.

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