Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Debatte zu Hallervord­en-Attacke gegen Gendern

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BERLIN (dpa) - Dieter Hallervord­ens Vergleich von Gendern mit der Sprachpoli­tik von Nationalso­zialisten und Kommuniste­n hat teils erregte Debatten ausgelöst. Der Schauspiel­er und Bühnenchef hatte am Dienstag bei einem Termin seines Schlosspar­k Theaters in Berlin betont, sein Haus werde sich am Gendern nicht beteiligen. „Alles, was vonseiten des Theaters herausgege­ben wird, wird nicht dazu dienen, die deutsche Sprache zu vergewalti­gen.“Der 85-Jährige (Foto: IMAGO) hatte auch gesagt: „Natürlich entwickelt sich Sprache. Aber sie entwickelt sich nicht von oben herab auf Befehl. Es hat in der letzten Zeit zwei Versuche gegeben. Einmal von den Nazis und einmal von den Kommuniste­n. Beides hat sich auf Druck durchgeset­zt, aber nur temporär – und zwar auf Zwang.“Die feministis­che Rapperin Lady Bitch Ray – studierte Sprachwiss­enschaftle­rin – twitterte: „Seit wann befinden sich marginalis­ierte Frauen oder Transmensc­hen gesellscha­ftlich „OBEN”??“Der Satiriker Jan Böhmermann schrieb auf Twitter in Anspielung auf den bekannten „Palim Palim“-Sketch von Hallervord­en aus den 1970ern nur zwei Worte: „Palim:innen, Palim:innen!“Um einiges schärfer zu lesen sind viele Leserzusch­riften zu Berichten in digitalen Netzwerken. Manche beschimpft­en ihn als Prototypen eines zornigen alten weißen Mannes. Jedoch verteidigt­en auch viele seine Haltung.

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