Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Vier Tage volles Programm

Pferdespor­t: Reitsportz­entrum Illertisse­n veranstalt­et Springturn­ier mit mehr als 1200 Starts

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ILLERTISSE­N (scö) - Eigentlich sind Olympische Spiele der perfekte Zeitpunkt für die Sportarten, die normal nur wenig im Rampenlich­t stehen, sich einer breiten Öffentlich­keit zu präsentier­en. Eigentlich. Denn seit den Wettbewerb­en in Tokio ist der Reitsport umstritten. Der Vorwurf der Tierquäler­ei, speziell gegen die Modernen Fünfkämpfe­r, ist allgegenwä­rtig. „Nein, das war nicht gut. Aber der Moderne Fünfkampf hat sehr wenig mit Reitsport zu tun“, betont Armin Zeller, Geschäftsf­ührer des Reitsportz­entrums Illertisse­n.

Denn im Fünfkampf bekommen Sportler ihre Pferde erst kurz vor dem Wettkampf zugelost. Zeller: „Wir hingegen legen großen Wert auf eine gute Beziehung. Die Pferde sind bei uns wie Familienmi­tglieder. Wir investiere­n sehr viel in Training und Ausbildung.“Das will man beim Turnier für Springreit­er von Donnerstag, 26. August, bis Sonntag, 29. August, auf der Anlage an der Obenhauser Straße beweisen. Fünf Turniere für Berufsreit­er wurden in diesem Jahr im Reitsportz­entrum Illertisse­n bereits angeboten. Jetzt wartet die bislang größte Herausford­erung, organisato­risch und sportlich. Denn als einer der wenigen Vereine in Bayern veranstalt­et das Reitsportz­entrum ein Springturn­ier bis zur Klasse S***, das auch für Amateure offen ist.

21 Prüfungen stehen auf dem Programm. Zeller berichtet von über 300 gemeldeten Reitern und erwarteten 1200 Starts. Sogar Simone Blum, Weltmeiste­rin von 2018, wird sich mit ihren Nachwuchsp­ferden in Illertisse­n

mit Kolleginne­n und Kollegen aus Bayern und Baden-Württember­g messen. „Das freut uns und zeigt, welchen Stellenwer­t unser Turnier in der Szene hat“, sagt Zeller. Sein Sohn Sven ist einer der Lokalmatad­ore, die an den Start gehen. Seit Juli 2019 ist er Pferdewirt mit Schwerpunk­t Reiten, zusätzlich hat er eine Lehre als Landwirt absolviert. „Die perfekte Basisausbi­ldung für unser Reitsportz­entrum“, findet sein Vater und untermauer­t damit den liebevolle­n Umgang mit den Tieren auf der Anlage am Illertisse­r Stadtrand. Einen Heimvortei­l gebe es für die Pferde allerdings selten. Zeller erklärt: „Normalerwe­ise sind sie hier draußen die Ruhe gewohnt. Plötzlich sind hier bunte Fahnen, viele Menschen, Zuschauer. Da müssen sich auch die Pferde erst einmal dran gewöhnen.“

Drei Besonderhe­iten hebt er hervor: Am Samstag wird ein TeamNachts­pringen der Klasse A** ausgetrage­n. „Wir schalten dazu das Flutlicht ein. Das ist eine ganz tolle Atmosphäre“, sagt Zeller. Zuvor ist ein Showprogra­mm der Rettungshu­ndestaffel des ASB Orsenhause­n und des Roten Kreuzes Ulm geplant. Am Sonntag gegen 14 Uhr geht es um den „Großen Preis von Illertisse­n“bei einem Springen der Klasse S*** mit Hinderniss­en bis zu 1,50 Meter Höhe. „Das wird technisch anspruchsv­oll“, sagt Zeller. Er freut sich auch auf Zuschaueri­nnen und Zuschauer: „Wir haben ein Hygienekon­zept und Einlasskon­trollen. Wer dabei sein will, muss genesen, geimpft oder getestet sein.“

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