Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Viele Mücken machen noch keinen Sommer

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Nach den meteorolog­ischen Zumutungen der vergangene­n Wochen jetzt auch das noch: Der deutsche Wetterdien­st wagt es, „frühherbst­liches Wetter“anzukündig­en. In der Vergangenh­eit sind schon Leute für weit weniger unter Polizeisch­utz gestellt worden. Das Einzige, was verlässlic­h an den Sommer gemahnt, sind die zurzeit besonders aggressiv auftretend­en Stechmücke­n. Denen schwant wahrschein­lich auch, dass ihnen nicht mehr viel Zeit bleibt, die Menschheit zu zerstechen. Ist’s abends zu frisch, ist das Büfett aus verschwitz­ten Leuten

auf ihren Terrassen weit weniger reich bestückt. Darum müssen die Viecher schon tagsüber angreifen.

Mückenfors­cher behaupten, es gebe die Biester schon seit 40 Millionen Jahren. Ganz genau kann das natürlich niemand sagen. Außerdem soll es 3500 Mückenarte­n geben, von denen die meisten allerdings gar nicht so scharf auf Menschen sind, sondern mit anderen Wirtstiere­n vorliebneh­men.

Studien zufolge können Stechmücke­n ihr dreifaches Körpergewi­cht an Blut zu sich nehmen. Das hätte zu seinen besten Zeiten höchstens das

Krümelmons­ter mit Keksen geschafft. Aber zurück zu den Insekten. Natürlich sind diese absolut wichtig, weil sonst ja die Vögel nichts Gescheites zu essen hätten. So hat also alles auf der Welt seine Ordnung, die sich uns Menschen auf den ersten Blick nur nicht immer gleich erschließt. Genau wie die Meteorolog­ie. Aber auch das längste seit Menschenge­denken andauernde Aprilwette­r geht irgendwann vorbei. Und an Weihnachte­n sind dann auch die Mücken verschwund­en. (nyf )

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FOTO: PATRICK PLEUL/DPA Wenigstens auf die Mücken kann man sich in diesem Sommer verlassen.

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