Kleine Firmen am härtesten durch Corona betroffen
FRANKFURT (dpa) - Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie treffen die rund 3,8 Millionen Mittelständler in Deutschland unterschiedlich hart. Einer KfW-Studie zufolge kommen kleine Unternehmen schlechter durch die Krise als etwa mittelgroße Firmen. Auch Unternehmen, die im Ausland aktiv sind oder bereits vor der Krise eine schwache Bonität hatten, seien stärker betroffen, hieß es in der Untersuchung der staatlichen Förderbank. Demnach verzeichneten im Mai dieses Jahres insgesamt 39 Prozent der mittelständischen Unternehmen mit einem Umsatz von maximal 500 Millionen Euro jährlich Erlöseinbußen. Zu Krisenbeginn im April 2020 waren es 66 Prozent. Über eine im Zuge der Pandemie gesunkene Eigenkapitalquote berichteten etwa ein Viertel der Firmen. Die Eigenkapitalquote ist eine wichtige Größe bei der Ermittlung der Kreditwürdigkeit von Unternehmen.
Den Angaben zufolge leiden kleine Unternehmen mit weniger als fünf Beschäftigten am häufigsten unter den Krisenfolgen. Demnach kämpfen 41 Prozent von ihnen nach wie vor mit Umsatzeinbußen, 24 Prozent berichteten von einer niedrigeren Eigenkapitalquote. „Sie haben aufgrund ihrer geringeren Unternehmensgröße grundsätzlich weniger Möglichkeiten, ausreichend große Reserven für die Überwindung von Krisen aufzubauen“, erläuterte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib. Auslandsaktive Mittelständler sind sowohl hinsichtlich der Umsatzeinbußen (46 versus 37 Prozent) als auch der Entwicklung der Eigenkapitalquote (29 versus 22 Prozent) bislang schlechter durch die Corona-Krise gekommen als im Inland tätige Unternehmen.