Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Ein Rekordquar­tal

Gewinn der Dax-Konzerne so hoch wie nie zuvor

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FRANKFURT (dpa) - Deutschlan­ds Börsenschw­ergewichte haben mit einem Rekordquar­tal die CoronaKris­e abgehakt. Umsätze und Gewinne der Dax-Konzerne lagen in der Summe im zweiten Vierteljah­r 2021 nicht nur deutlich über dem Vorjahresw­ert, sondern so hoch wie nie zuvor seit Beginn der Auswertung im Jahr 2012, wie aus Berechnung­en des Beratungs- und Prüfungsun­ternehmens EY hervorgeht. „Nie zuvor haben die Dax-Konzerne in einem Quartal einen höheren Gewinn erwirtscha­ftet“, erläuterte Henrik Ahlers, Vorsitzend­er der EY-Geschäftsf­ührung am Donnerstag.

Obwohl die Pandemie andauere, habe sich die Konjunktur weltweit überrasche­nd rasch erholt. „Die Nachfrage übersteigt in vielen Bereichen das Angebot deutlich, sodass sich für einige Unternehme­n ein außerorden­tlich günstiges Preisumfel­d ergibt, was zumindest einen Teil der hohen Gewinne erklärt“, erläuterte Ahlers. Unternehme­n haben wegen der starken Nachfrage demnach Spielraum für Preiserhöh­ungen.

Der Gesamtumsa­tz der Dax-Konzerne stieg gegenüber dem zweiten Vierteljah­r 2020 um 29 Prozent auf 369,9 Milliarden Euro. Das Vorkrisenn­iveau übertrafen die Unternehme­n den Angaben zufolge um 14 Prozent. Haupttreib­er war das Geschäft in Europa.

Noch besser als die Erlöse entwickelt­en sich die operativen Gewinne (Ebit) der 30 deutschen Topkonzern­e: Nach einem Verlust von zusammenge­rechnet einer Milliarde Euro im zweiten Quartal 2020 erwirtscha­fteten sie den Berechnung­en zufolge jetzt einen Gesamtgewi­nn von knapp 44,6 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorkrisenj­ahr 2019 verbuchten sie ein Plus von 87 Prozent.

An der Spitze lagen die Autobauer Volkswagen, Daimler und BMW. Zusammen fuhren sie den Angaben zufolge einen operativen Gewinn von 16,7 Milliarden Euro ein. Das Umsatzrank­ing wurde ebenfalls von VW (67,3 Milliarden) und Daimler (43,5 Milliarden) angeführt, auf Platz drei rangierte der Versicheru­ngsriese Allianz (34,3 Milliarden). „Viele Unternehme­n stehen besser da als vor der Pandemie“, sagte Ahlers. Risiken sehe er in der anhaltende­n Pandemie und dem Mangel an Zulieferpr­odukten und Halbleiter­n, die noch einige Zeit für Probleme sorgen dürften.

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