Eine „Ruine“oder folgt bald der Neustart?
Rätselraten ums Golden Tulip – Das Hotel an der Donau steht seit gut einem Jahr leer
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NEU-ULM - Angela Merkel, der König von Thailand und Howard Carpendale. Schon die eine oder andere Persönlichkeit war im früheren Golden Tulip Hotel zu Gast. Doch nach der Insolvenz der Betreiber steht das Gebäude an der Donau seit nunmehr zehn Monaten leer. Was die Besitzer der Immobilie, die Anter-Group aus Düsseldorf, damit vorhaben, war bislang nur bedingt zu erfahren. Nun kommt offenbar wieder Bewegung in die Angelegenheit. Wird das Hotel doch noch verkauft?
Für ihn sei die Sache eigentlich schon längst erledigt gewesen, erzählt der Ulmer Gastronom Eberhard „Ebbo“Riedmüller. Vor gut zwei Wochen habe sich aber dann doch etwas überraschend ein international tätiger Makler bei ihm gemeldet – ob denn noch Interesse am Neu-Ulmer Hotel bestünde.
Schon vor gut einem Jahr, nachdem bekannt wurde, dass Liqui-Moly-Chef Ernst Prost das Neu-Ulmer Hotel doch nicht gekauft hat, hatte Riedmüller schon einmal sein Interesse bekundet. Er habe sich damals auch mit der Anter-Group getroffen. Jedoch seien die Preisvorstellungen weit auseinander gegangen, sagt er. Der Makler habe bei seinem Anruf erneut einen Kaufpreis von 15 Millionen Euro genannt. Eine Summe, die für Riedmüller noch immer nicht umzusetzen sei. Schließlich müsse er in die in die Jahre gekommene Immobilie auch noch einiges hineinstecken. Und dennoch sei er darum gebeten worden, trotzdem ein Angebot einzureichen. Das habe er auch getan.
Wie viel er tatsächlich bereit wäre zu zahlen, sagt Riedmüller nicht. Nur so viel: „Weit unter zehn Millionen.“Aber auch nur unter der Voraussetzung, dass er dort sein Barfüßer-Konzept umsetzen könne. Dafür würde er jedoch die Zustimmung der Stadt Neu-Ulm benötigen, die das nebenliegende Restaurant, das bisherige „Edwin’s“verpachtet.
Bei der Stadtverwaltung sind etwaige Pläne, dass das Golden Tulip doch noch verkauft werden soll, allerdings nicht bekannt. Wie berichtet, hätten Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger (CSU) und ihre Mitarbeiter jüngst mehrfach Kontakt mit der Anter-Group gehabt und sich auch persönlich davon überzeugen können, dass „mit Hochdruck“im Haus gearbeitet wird. Man sei weiterhin auf dem Stand, dass die Besitzer es herrichten und baldmöglichst eröffnen wollen, so eine Stadtsprecherin am Mittwoch.
Nach unseren Informationen hätte tatsächlich am 1. September, also kommenden Mittwoch, der Betrieb aufgenommen werden sollen. Dazu wird es aber mit ziemlicher Sicherheit nicht kommen. Das Hotel gleicht noch zu sehr einer Baustelle. Farbeimer stehen dort, wo normalerweise Gäste einchecken. Malervlies deckt den Weg zum Eingang ab. Und die Außenfassade in Richtung Donau wird aktuell in Lila gestrichen. Lila, das ist die Farbe der Anter-Group und ihrer Hotels in Dortmund, Bochum und Gelsenkirchen. Dort laufen sie unter dem Namen „stays“.
Im Internet ist allerdings – zwar etwas versteckt – schon ein „Parkhotel Neu-Ulm by stays“zu finden, mit der Adresse des Edwin-Scharff-Hauses. Insgesamt 135 Zimmer stünden laut der Beschreibung dort zur Auswahl, darunter sogenannte Superior-Doppeloder -Zweibettzimmer, Executive-Doppelzimmer, Junior-Studiosuiten sowie Signature-Suiten.
Sogenannte „Wellness-Suiten“, wie die Erotik-Themenzimmer der