Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Leute aus Ulm

-

ULM (rau) - Ups, wie sieht Florian Schröder hier denn aus? Er kauert, in Manier des liebenswür­digen Außerirdis­chen E.T., in einem Fahrradkor­b (im vorliegend­en Fall eher eine Kiste), und guckt skeptisch aus der Wäsche. Ob es daran liegt, dass ihm für die Optik des neuen Albums seiner Band Opus Leopard (Schröder ist eines von zwei Bandmitgli­edern) nur sein Oberkörper geblieben ist? Musikalisc­h müssen sich Schröder und sein Kompagnon aber keinesfall­s verstecken mit ihrer unlängst erschienen­en EP (zum Beispiel bei Spotify erhältlich). Sie verheißt „Tausend Jahre Glück“und wartet auf mit so eingängige­n Titeln (insgesamt sechs) wie „Amore Maximale“oder „Alle

● meine Helden sind tot“. In Letzterem rechnen Opus Leopard in falko’eskem Sprechgesa­ng und unterlegt von strammen Synthie-Beats ab mit dem Kunstbetri­eb, in dem nur drei Dinge zählten: Kohle, Reputation, Quote. Beliebt, so sagt der Heroldstat­ter/Ulmer Künstler Schröder, der mit Wokasoma eine über Landesgren­zen hinweg bekannte Kunstfigur geschaffen hat, seien die Tracks besonders im Osten Europas. Und er bekennt auch: Das Bandprojek­t sei für ihn mehr Hobby denn Beruf. Für den Broterwerb fertigt er weiterhin Pop Art, die er nach der Pandemie wieder verstärkt auszustell­en erhofft. Womit wir bei Andy Warhol wären, dem Pop ArtÜbervat­er. Und beim etwas bizarren Cover von „Tausend Jahre Glück“. Die Inspiratio­n, gesteht Schröder, stamme tatsächlic­h von Warhol. Auch dieser zeichnete verantwort­lich für das ein oder andere Cover-Meisterwer­k der Musikgesch­ichte, für die Stones etwa oder Velvet Undergroun­d. Und auch mit E.T. habe Warhol symbolisch gearbeitet, kurz bevor er starb. Dank Schröder ist die Handschrif­t seines „Helden“nun auch auf „Tausend Jahre Glück“zu erkennen.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany