„Ich wollte einfach etwas Witziges schreiben“
Krimi-Autor Max Abele schätzt die geheimnisvolle Kulisse des Federsee-Moors für sein Buch
BAD BUCHAU - Der Federseesteg ist nicht nur Schauplatz touristischen Vergnügens, sondern auch Ort eines mysteriösen Mordes – zumindest im jüngst erschienenen Kriminalroman „Tote Schwaben leben länger“von Max Abele. Der 70-jährige Autor aus Mering in Bayerisch-Schwaben erzählt von zwei aus dem Federsee geborgenen Leichen und Obdachlosen-Morden in Ulm. Wie im ersten Krimi Abeles, „Nur Tote Schwaben schweigen“, tritt dabei der Ulmer Kommissar Eugen Querlinger als Ermittler auf. Im Gespräch mit SZ-Redakteur Kai Schlichtermann erzählt Abele, der sich unter dem Pseudonym Peter Orontes bislang vornehmlich mit historischen Romanen befasst hat, was ihn auf die Spur zum Federsee gebracht hat.
Herr Abele, wie sind Sie auf die Idee gekommen, ausgerechnet den Federsee als Kulisse für Ihren jüngsten Krimi auszuwählen? Max Abele: Als gebürtiger Schwabe komme ich immer wieder am Federsee vorbei, wenn ich meinen 101-jährigen Vater in Pfullendorf besuche. An letzterem Ort wuchs ich sogar auf. Für mich sind der See und die dazugehörigen historisch bedeutenden Orte des Unesco-Welterbes eine tolle, idyllische Region. Zugleich finde ich das Moor geheimnisvoll und romantisch. Mir schien das eine passende Kulisse für den urschwäbischen Protagonisten Eugen Querlinger zu sein, der Kommissar aus Ulm.
Und tatsächlich gehört der Federsee noch zum Einzugsbereich des Ulmer Polizeipräsidiums.
Warum haben Sie sich ausgerechnet für das nicht ganz unpopuläre Genre des Krimis entschieden?
So ließ sich ein etwas gruseliges Verbrechen leicht und satirisch zu Papier bringen. Bisher habe ich eher über historische Themen geschrieben, zuletzt über die Verfolgung der protestantischen Waldenser. Das sind Themen, die eher von düsteren, ernsten Ereignissen berichten. Deshalb entschied ich mich für eine ganz andere Romanform, die zahlreiche Leser anspricht und sehr populär ist. Krimis erlauben eine leichte und ironische Schreibweise. Trotzdem kommen in dem Buch auch gegenwärtige gesellschaftliche Phänomene zur Sprache, beispielsweise Rechtsradikalismus und Obdachlosigkeit.
Wer stand Pate für die Figur des Hauptkommissars Querlinger, der bereits in ihrem ersten Buch ermittelt?
Mir war wichtig, einen urschwäbischen Charakter zu entwickeln. Ich habe mit meiner Familie jahrelang in Ulm und Region gelebt. Da sind mir interessante Typen begegnet, deren Eigenschaften durchaus in den fiktiven Hauptkommissar Querlinger einfließen und exemplarisch für einen Schwaben stehen. Schon der Name ist Programm. Querlinger ist ein Querdenker, unorthodox und un