Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Schwemmgut versperrt den Donauzugan­g

Hochwasser hat Treibgut in Zwiefalten­dorf abgelagert – Am Montag wird es nun entsorgt

- Von Marion Buck

● ZWIEFALTEN­DORF - Seit dem letzten Hochwasser liegen an der Badestelle, die auch für Bootfahrer als Ein- und Ausstieg genutzt wird, in Zwiefalten­dorf größere Mengen Schwemmgut. Aus Hochwasser­schutzgrün­den sah das Regierungs­präsidium (RP) Tübingen keine Notwendigk­eit, das Geschiebe und Geschwemms­el zu entfernen. Nach Rücksprach­e mit der Stadtverwa­ltung und der Unteren Wasserbehö­rde im Landratsam­t soll nun am kommenden Montag das Treibgut doch aus der Donau genommen werden.

Die Entsorgung des Schwemmgut­es an der Donau würde hohe Kosten verursache­n. Diese entstünden, weil das Holz und der Schlamm Giftstoffe enthielten, unter anderem Arsen. Das wurde einem Zwiefalten­dorfer gesagt, der sich wegen der Beseitigun­g telefonisc­h an den Landesbetr­ieb Gewässer in Riedlingen gewandt hatte. Deshalb werde das Material möglicherw­eise nicht entfernt. Das kam dem ehemaligen Riedlinger Bürgermeis­ter Hans Petermann zu Ohren und beunruhigt­e ihn so, dass er sich an das Regierungs­präsidium Tübingen wandte und darum bat, das Treibgut zu beseitigen oder ihm andernfall­s eine Analyse des Geschwemms­els zu überlassen.

„Aus Hochwasser­schutzgrün­den gebe es keine Notwenigke­it die Geschiebeu­nd Geschwemms­el-Ablagerung­en an der Donau in Zwiefalten­dorf zu entfernen. Daher würden der Landesbetr­ieb Gewässer auf eine Entnahme verzichten“, bekam Petermann als Antwort aus dem Regierungs­präsidium Tübingen. Die Anlandung habe sich typischerw­eise in der Innenkurve bei ablaufende­m Hochwasser ausgebilde­t. An dieser Stelle werde es auch bei zukünftige­n Hochwasser­ereignisse­n immer wieder zu solchen Anlandunge­n kommen. Der Behörde lägen außerdem keine Informatio­nen oder Untersuchu­ngen darüber vor, dass Schwemmgut giftige Stoffe wie Arsen enthalte. Das von der Donau mittranspo­rtierte Geschiebe und Geschwemms­el bestehe hauptsächl­ich aus abgeschwem­mten Bodenstoff­en, Kies, Totholz, Laub und Ästen.

Bereits vergangene Woche hätten mit dem Tiefbauamt der Stadt Riedlingen Gespräche stattgefun­den, in welchen das RP seinen Standpunkt dargestell­t hatte. Nach Rücksprach­e mit der Unteren Wasserbehö­rde am Landratsam­t Biberach werde nun so verblieben, dass die Anlandunge­n entfernt werden können. Das Schwemmhol­z wird durch die Stadt Riedlingen, unterstütz­t durch den Betriebsho­f des Landesbetr­iebs Gewässer, am kommenden Montag aus der Donau entfernt.

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FOTO: PRIVAT Das Treibholz in der Donau in Zwiefalten­dorf macht das Ein- und Aussteigen aus dem Boot schwierig. Am kommenden Montag soll das Material entfernt werden.

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