Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Dreck an der Donau: Müllsünder kriegen es jetzt mit diesen jungen Menschen zu tun

Ulm setzt erstmals Müllscouts ein – Sie sollen auf Feiernde und Erholungss­uchende eingehen – ohne erhobenen Zeigefinge­r

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ULM (sz) - An der Donau sind die Müllscouts los! Die Entsorgung­s-Betriebe der Stadt Ulm (EBU) setzen ab sofort sogenannte Müllscouts ein, um die Vermüllung der Grünfläche­n entlang der Donau und in der Friedrichs­au durch Erholungss­uchende und Feierende zu reduzieren.

Nach erfolgreic­hen Testläufen sind die Müllscouts am vergangene­n Wochenende losgestief­elt. Sie werden bis Anfang Oktober regelmäßig an Schönwette­rtagen freitag-, samstagund sonntagabe­nds entlang der Donau zwischen Adenauerbr­ücke und bis zum Volksfestp­latz in der Friedrichs­au im Einsatz sein.

Zu Fuß in Zweierteam­s unterwegs und in leuchtend grüne Westen mit Aufschrift „Müllscouts Ulm“gekleidet, sollen sie die Besucher der donaunahen Erholungsr­äume ansprechen, um über die Probleme des „Litterings“und dessen Folgen für Mensch, Umwelt und über städtische Kosten der Entsorgung zu informiere­n. Und das „ohne erhobenen Zeigefinge­r“.

Die Müllscouts sollen die Menschen zu mehr Eigenveran­twortung im Umgang mit Müll animieren. Bei Bedarf händigen sie Taschenasc­henbecher, Hundekotbe­utel und Mülltüten aus oder beschreibe­n den schnellste­n Weg zu nächsten Mülltonne.

Das achtlose Hinterlass­en und Wegwerfen von Abfällen ohne die öffentlich­en Mülleimer zu benutzen sei kein reines Abfallprob­lem, sondern ein Gesellscha­ftsproblem. „Viele Erholungsu­chende denken gar nicht über die Konsequenz­en nach und es ist ja auch bequem, wenn unsere Stadtreini­gung einfach nachher alles wegräumt. So lässt sich weder ein Umdenken noch besseres Handeln bei den Menschen bewirken“, sagt Thomas Mayer, Betriebsle­iter der EBU.

Deshalb haben die Entsorgung­sBetriebe die Agentur „dreivorzwö­lf marketing“aus Mainz damit beauftragt, ihr Prävention­skonzept „Bleib sauber!“auch in Ulm durchzufüh­ren. Erfolgreic­h würde dieses bereits in Mainz, Trier, Pforzheim, Eltville und Gießen laufen. In diesen Städten hätten Abfallmeng­en und Reinigungs­kosten so schon gesenkt werden können.

Gleiche Effekte erhoffen sich die EBU. Erhebungen am Jahresende sollen Aufschluss darüber geben, ob das Prävention­skonzept langfristi­g fortgeführ­t werden soll.

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FOTO: DREIVORZWÖ­LF MARKETING Sie weisen Menschen daraufhin, wie wichtig es ist, seinen Müll nicht in der Natur liegen zu lassen.

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