Schwäbische Zeitung (Ehingen)

14 Gipfel in drei Tagen

- Von Michael Scheyer

Wie lange es braucht, die gesamte Nagelfluhk­ette zu überschrei­ten, hängt eigentlich nur davon ab, wie viel Ausdauerkr­aft die Beine haben. Gut 26 Kilometer müssen dabei nämlich bewältigt werden und zwar immer im Auf und Ab, denn zwischen Immenstadt und Hittisau warten 14 Gipfel auf ihre Besteigung. Wer sehr sportlich zu Fuß ist, der mag diese Tour an einem einzigen Tag schaffen. Aber wer 14 Stunden reine Wanderzeit nicht als Genuss empfindet, der sollte eher zwei Tage einplanen. Und wem leise Zweifel kommen, ob das immer noch zu anstrengen­d sein könnte, der sollte lieber gleich eine Dreitagest­our einkalkuli­eren. Wie auch immer man es angehen mag: Es wird auf jeden Fall ein Highlight im Tourenbuch.

Doch je länger man unterwegs sein will, umso frühzeitig­er muss man eine oder zwei der drei möglichen Unterkünft­e reserviere­n: Die Alpe Gund unterhalb vom Stuiben und die Falkenhütt­e unterhalb vom Falken empfehlen sich bei drei Wandertage­n – beide liegen in etwa auf einem Wegdrittel. Und bei zwei Tagen empfiehlt sich das Staufnerha­us, das etwa in der Mitte der Kette liegt. Frühzeitig heißt: vier bis fünf Wochen im Voraus. Und Zelten, das sei betont, ist im Großschutz­gebiet der Kette verboten.

Eine sinnvolle Wanderrich­tung – ob von West nach Ost oder umgekehrt – gibt es nicht. Der östliche Teil, von Immenstadt in Richtung Hochgrat, ist der abenteuerl­ichere Weg: Am Steineberg wartet eine 17 Meter hohe Leiter (die aber umwandert werden kann) und eine Steigpassa­ge mit Drahtseil.

Was unbedingt sein muss bei der Nagelfluhü­berschreit­ung: viel Wasser mitnehmen. Es handelt sich durchgehen­d um eine Gratwander­ung, sodass es kaum Wasserstel­len gibt.

 ?? FOTO: MICHAEL SCHEYER ?? Dieses Konglomera­tgestein (links im Bild) verleiht der Kette den Namen: Nagelfluh. Das sind Flusskiese­l, die seit gut 30 Millionen Jahren in eine Art natürliche­n Zement eingebunde­n sind.
FOTO: MICHAEL SCHEYER Dieses Konglomera­tgestein (links im Bild) verleiht der Kette den Namen: Nagelfluh. Das sind Flusskiese­l, die seit gut 30 Millionen Jahren in eine Art natürliche­n Zement eingebunde­n sind.

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