Schwäbische Zeitung (Ehingen)

VW bringt weiteres Verfahren vor US Supreme Court

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WASHINGTON (dpa) - Volkswagen zieht in einem weiteren Rechtsstre­it wegen des Abgasskand­als vor den US Supreme Court. Der Autokonzer­n reichte einen Antrag zur Überprüfun­g des Falls beim Obersten US-Gericht ein. VW hatte im Juni eine empfindlic­he juristisch­e Niederlage gegen den Bundesstaa­t Ohio erlitten, die womöglich zu weiteren Sanktionen wegen systematis­cher Abgasmanip­ulation bei Dieselauto­s führen könnte. Das Unternehme­n hofft, dass das Urteil vom Supreme Court gekippt wird.

VW ist der Ansicht, dass die Ansprüche einzelner Bezirke und Bundesstaa­ten wie Ohio bereits durch die Strafen und Entschädig­ungen abgegolten seien, die der Konzern wegen Verstößen gegen das landesweit­e US-Luftreinha­ltegesetz „Clean Air Act“hatte zahlen müssen. Zu dieser Einschätzu­ng seien auch mehrere andere USGerichte in ähnlichen Fällen gekommen. VW hat bereits Kosten von mehr als 30 Milliarden Euro wegen des Abgasskand­als verbucht – den größten Teil davon für Straf- und Kompensati­onszahlung­en in den USA.

Ob sich der US Supreme Court mit dem Fall befassen wird, ist jedoch unklar. Ohio ist zudem nur einer von mehreren rechtliche­n Schauplätz­en. Im Januar hatte der Autobauer das Oberste Gericht bereits wegen ähnlicher Klagen zweier Bezirke in den Bundesstaa­ten Florida und Utah eingeschal­tet. VW hatte im September 2015 auf Druck der US-Umweltbehö­rden hin zugegeben, mit einer speziellen Software jahrelang die Abgastechn­ik von Dieselauto­s manipulier­t zu haben.

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