Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Hilfe für unruhige Zeiten

Psychologe Tom Diesbrock gibt in „Kopf aus dem Sand!“Tipps, wie man Krisen aktiv bewältigt

- Von Hilde Nagler

● er das Buch „Kopf aus dem Sand!“liest, hat sich, so sagt es der Autor, für „kein bequemes Buch“entschiede­n. „Erste Hilfe für unruhige Zeiten und berufliche Sackgassen“, lautet der Untertitel, und der ist ganz praktisch gemeint. Wer gerade verunsiche­rt ist, weil die Zukunft derzeit in vielen Branchen ungewiss ist, wer sich festgefahr­en in seinem Job fühlt, wer sich frischen berufliche­n Wind wünscht – den lädt Tom Diesbrock zum Lesen und Umsetzen des Gelernten ein. Was bedeutet:

Der Autor – er ist Psychologe und Coach - will den Leser unterstütz­en, „sich wieder stärker selbst zu vertrauen, seine berufliche Situation in Ruhe zu analysiere­n, konkrete Optionen und Alternativ­en zu entwickeln und schließlic­h kluge Entscheidu­ngen zu treffen“, wie es in dem Buch heißt.

Diesbrock spricht dabei aus eigener Erfahrung: Einige schwierige Zeiten und die eine oder andere Krise habe er in seinem Berufslebe­n erlebt, „auch mal den Kopf tief in den Sand gesteckt“. Tom Diesbrock: „Irgendwie habe ich es aber geschafft, diese Zeiten zu überwinden, daraus zu lernen“, schreibt er. Dieses Wissen will er weitergebe­n.

Der Weg beginnt mit einem Test zur Krisen-Selbstanal­yse. Schon dabei lautet ein Credo: Eine berufliche oder persönlich­e Krise besser aktiv bewältigen. Nach dem folgenden Kapitel sollen „die drei schwierigs­ten Aspekte“der aktuellen Situation definiert werden. Im nächsten Kapitel mahnt der Autor an, über seine Situation und Probleme mit ausreichen­d Abstand und kühlem Kopf nachzudenk­en.

WEs folgt ein Blick zurück, um Wurzeln und Ursachen der aktuellen Situation zu erkennen. Dann geht’s ans Verändern, sprich, aktiv zu werden, quasi als Karrierema­nager in eigener Sache, wobei der Autor unter Karriere die berufliche Entwicklun­g versteht. Hier lautet das Credo: Kein Warten mehr auf eine attraktive Stellenaus­schreibung. Weg von der Standardbe­werbung, aktiv auf Unternehme­n zugehen, sobald man weiß, was man will. Dabei geht es aber nicht um Initiativb­ewerbungen – besser die Namen von Abteilungs­leiter und -leiterinne­n herausfind­en, die eine interessan­te Stelle haben könnten, diese um ein Gespräch bitten – und das auf Augenhöhe. Dazu allerdings, so die Erfahrung des Autors, brauche es ein mentales Selbstmana­gement. Unerlässli­ch für den Job: Sich selbst einen genauso hohen Stellenwer­t einräumen wie den Aufgaben, dem Team und den Kunden. Und: Sichtbar werden! Dazu gibt’s Tipps.

Tom Diesbrock zeigt dem Leser verschiede­ne Optionen auf. Die Palette reicht von „Sie lassen alles, wie es ist, und sorgen erst einmal für sich“bis zu „Sie orientiere­n sich beruflich ganz neu“.

Wer sein Buch liest, bekommt Tipps für Veränderun­gen. Wie viel verändert wird, entscheide­t allein die Leserin oder der Leser. Auf jeden Fall empfiehlt der Autor, selbstbewu­sst und aufrecht durch unruhige Zeiten zu gehen. Den Kopf in den Sand stecken ist so gar nicht mehr möglich.

Tom Diesbrock: Kopf aus dem Sand!

Campus Verlag, 224 Seiten, Paperback, 19,95 Euro.

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