Manuel Hagel spricht mit Bürgerinitiative
CDU-Fraktionsvorsitzender verspricht Unterstützung für die Aktion „Rettet die Sonderbucher Steige“
BLAUBEUREN/SONDERBUCH (sz) Die Diskussion um die Sanierung beziehungsweise um den geplanten Neubau der Sonderbucher Steige nimmt erneut an Fahrt auf. Die Bürgerinitiative (BI) „Rettet die Sonderbucher Steige“lud Manuel Hagel, den Kreis- und Landtagsabgeordneten sowie Fraktionsvorsitzenden der CDU im Landtag Baden-Württemberg, zu einem Meinungsaustausch nach Sonderbuch ins Tennisheim ein.
Mehrere Mitglieder der BI und auch Sonderbucher Ortschaftsratsmitglieder waren erschienen, um mit dem prominenten Gast ins Gespräch zu kommen. Zu Beginn der Runde brachte Philipp Söll von der BI die Teilnehmenden auf den aktuellen Stand zu den Aktivitäten der Bürgerinitiative. Speziell wurden mit „subjektiv sehr offensichtlich negativen Bewertungen in Form von Schulnoten“die Schutzgebiete, das Landschaftsbild sowie die Argumente zu Kurvigkeit- und Überholsichtweiten (Verkehrssicherheit und -qualität) der Sonderbucher Steige bewertet. Die BI hat diese Bewertungen hinterfragt und steht ihnen kritisch gegenüber. So haben laut BI die hinsichtlich einer Sanierung problematischen Schutzgebiete (Vogelschutzgebiete, Naturdenkmäler, Landschaftsschutzgebiet) bei genauer Betrachtung keine Relevanz für die Sonderbucher Steige, beziehungsweise würden sie laut Verordnung des Landratsamtes als zulässige Handlungen aufgelistet. In der Mitteilung der BI heißt es weiter:
„Auffällig ist auch die Bewertung der Kosten und deren Einordnung über Schulnoten. Hier wurde nicht wie in der Mathematik üblich die Dreisatzmethodik angewendet, sondern vielmehr die Varianten subjektiv sehr grob abgestuft. Des Weiteren fragt sich der aufmerksame Beobachter der Präsentation des Landratsamtes, warum die Sonderbucher Steige und in diesem Zusammenhang das Bewertungskriterium Mensch sehr ungünstig dargestellt wird. Wer ist denn hiermit gemeint?“
Die BI schreibt, sie befürchte im Falle einer dauerhaften Sperrung der Sonderbucher Steige längere Rettungsund Wegezeiten. Das bringe nicht nur negative Folgen für den Einzelhandel mit sich, sondern erschwere Einwohnern der Albgemeinden den Zugang zu essenzieller Infrastruktur, was langfristig zu einer Abspaltung und Umorientierung der Bürger in Richtung Laichingen und Blaustein führen könnte.
Zu Bedenken sei zudem, dass bei Sperrungen der Blaubeurer Steige drastische Umwege in Kauf genommen werden müssten, um nach Sonderbuch zu gelangen. So würde die Verkehrsbelastung auf der B 28 deutlich ansteigen. Hinzu kommen noch der landwirtschaftliche Verkehr in der Erntezeit der sich auf der B 28 bündeln werden. Die größten Befürchtungen allerdings hat die BI beim Blick in den Routenplaner. Schon heute seien die Alternativen über die Blaubeurer Alb attraktiv für den Überlandverkehr, doch im Falle eines Ausbaus der Trassen 1-4 würde dies laut BI „im Gegensatz zu der positiven Darstellung des Landratsamtes nicht zu einer Teilumfahrung Sonderbuchs, sondern zu einer neuen B 28 über die Gemeinden Wippingen sowie der Sonderbucher- und Ascherstraße in Sonderbuch führen“.
Die BI beklagte bei Manuel Hagel, dass sie zu wenige Informationen vom Landratsamt erhalte und kritisierte, die versprochene Bürgerbeteiligung werde „nicht transparent an die Öffentlichkeit und die betroffenen Bürger transportiert“. Man habe die Befürchtung, dass die Bürger irgendwann vor vollendete Tatsachen gestellt werden.
Manuel Hagel sagte: „Ich danke allen Beteiligten für das konstruktive Gespräch. Die Bürgerinitiative zeichnet sich dadurch aus, dass sie nicht stupide gegen etwas ist, sondern für etwas wirbt – und das in einem freundlichen Ton. Das ist ein äußerst guter Stil und ist wichtig für eine zielführende politische Debatte. Im Moment werden die Pro- und Contra-Argumente abgewogen. Nach dieser Abwägung wird dann die politische Entscheidung im Kreistag getroffen werden. Mir ist es ein großes Anliegen, dass dies gemeinsam mit der Stadt Blaubeuren und den beteiligten Personen in der Raumschaft über eine Bürgerbeteiligung geschieht.“