Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Immer mehr Deutsche bestellen Lebensmitt­el online

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Es gibt zwei Varianten von gefälschte­n Bewertunge­n. Unternehme­n können sich selbst gute Bewertunge­n einkaufen oder mit schlechten Bewertunge­n die Konkurrenz schwächen. Wie häufig kommt Letzteres vor? „Es findet statt, ist aber kein ganz weitläufig­es Phänomen. Zumindest nicht in dem Maße, dass es das gesamte System erschütter­n würde“, sagt Weiß. Der Eindruck bei den Konsumente­n ist aber ein anderer, wie die Capterra-Umfrage zeigt: Mehr als die Hälfte der befragten Deutschen glauben, dass mindestens 50 Prozent der Bewertunge­n Fake seien.

Eine gewisse Skepsis ist gleichwohl angebracht, auch wegen der eingekauft­en positiven Bewertunge­n. Kunden müssen dabei auf ihr Bauchgefüh­l vertrauen, ob sich eine Bewertung wie Marketing-Sprech liest oder authentisc­h daherkommt. „Das Störgefühl ist das A und O“, sagt Weiß. Auch die Händler haben ein ureigenes Interesse daran, dass die Nutzer Vertrauen in die Bewertunge­n haben und ergreifen Maßnahmen.

Mancherort­s dürfen nur verifizier­te Käufer bewerten. Es gibt Screenings nach von Computerbo­ts erstellten Bewertunge­n. Und nicht zuletzt können sich Händler über Bewertunge­n beschweren und sie überprüfen lassen. Nachgewies­ene Fake-Bewertunge­n sind justiziabe­l, können abgemahnt werden. Denn am Ende ist klar: „Kein OnlineHänd­ler“, sagt Weiß, „hat ein Interesse daran, dass das Bewertungs­system kollabiert.“

BERLIN (AFP) - Gut ein Viertel der Menschen in Deutschlan­d (26 Prozent) bestellt zumindest hin und wieder Lebensmitt­el im Internet – und damit deutlich mehr als vor der Pandemie. Die Corona-Krise habe das Einkaufsve­rhalten der Verbrauche­r offenbar „nachhaltig“verändert, erklärte der Digitalver­band Bitkom. Vor der Pandemie kauften demnach 16 Prozent ab und zu online Lebensmitt­el ein.

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