Liebherr baut ein neues Werk in Berg
Produktion soll deutlich ausgebaut werden – OB: Historischer Tag für Ehingen
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EHINGEN - Historische Nachrichten für den Wirtschaftsstandort Ehingen: Aufgrund einer weiter steigenden Nachfrage nach Mobil- und Raupenkranen will sich die LiebherrWerk Ehingen GmbH am Standort Ehingen deutlich vergrößern. So soll bis 2030 die Produktionskapazität deutlich gesteigert werden. Die Stadt Ehingen, der Alb-Donau-Kreis und Liebherr sind in engem Austausch über die geplante Erweiterung des Liebherr-Werks im Industriegebiet Ehingen/Berg.
Die Liebherr-Werk Ehingen GmbH verfügt heute über ein Werksgelände von fast einer Million Quadratmeter, der Großteil davon entlang der B465 bis zum Berkacher Grund. Mit seinen aktuellen Kapazitäten kann das Werk pro Jahr rund 2000 Mobil- und Raupenkrane fertigen. Bis ins Jahr 2030 soll die Produktionskapazität deutlich ausgebaut werden, wie Liebherr nun mitteilt. Die Belegschaft wurde Anfang der Woche über die Planungen informiert.
Weil selbst kleinere Erhöhungen der Produktionsmengen mit den bestehenden Anlagen und Gebäuden kaum möglich sind, sei eine Werkserweiterung unausweichlich. Liebherr hat sich aufgrund der begrenzten Platzverhältnisse um das Stammwerk herum für ein Angebot der Stadt Ehingen im Gewerbegebiet Ehingen/ Berg entschieden. Um wie viele Krane die Produktion perspektivisch steigen wird, steht indes noch nicht fest, wie Tobias Ilg, Head of Marketing & Communication im Ehinger Werk, auf SZ-Nachfrage erklärt: „Von einer konkreten Zahl können wir nicht sprechen, es hängt vom Typenmix ab. Bei Großkranen macht ein Kran viel Auslastung, bei kleineren Kranen braucht es mehrere für die gleichen Aufwände. Die Nachfrage kommt vor allem aus dem Großkransegment, daher werden wir dort deutlich steigern. Grundsätzlich wird die genaue Zahl immer von der Nachfrage abhängen, hier ist eine konkrete Zahl bis 2030 daher schwer zu nennen.“
Warum eine solch deutliche Kapazitätserweiterung nötig ist, wird so erklärt: Zuletzt sei die Nachfrage nach Mobil- und Raupenkranen deutlich gestiegen. Sie werde zusätzlich befeuert vom Pariser Klimaschutzabkommen, dem Klimaschutzprogramm der Europäischen Union und nationalen Klimazielen, die Investitionen in die Energiewende nach sich ziehen. Baumaschinen und Kranen kommen hierbei eine zentrale Rolle zu, wie das Unternehmen mitteilt. So sind etwa Mobil- und Raupenkrane nötig, um On- und Offshore-Windkraftanlagen, Photovoltaik-Anlagen oder Stromtrassen zu installieren.
„Onshore-Windräder haben heute bemerkenswerte Nabenhöhen. Da müssen Maschinenhäuser und Rotoren mit über 100 Tonnen Gewicht auf 180 Meter gehoben werden. Dafür werden Großkrane benötigt, also Raupenkrane und Mobilkrane mit Tragkräften von 1000 Tonnen und mehr“, erklärt Christoph Kleiner, Geschäftsführer Vertrieb der LiebherrWerk Ehingen GmbH. Massive Ausgaben vieler Staaten für Infrastrukturprogramme würden somit die Nachfrage nach Kranen aus Ehingen ebenfalls erhöhen.
Wie viele Mitarbeiter am neuen Standort im Ehinger Industriegebiet Berg eingestellt werden, um künftig dort Krane zu produzieren, stehe ebenfalls noch nicht fest, wie Ilg erklärt: „Wir planen einen stufenweisen Ausbau bis 2030, immer entlang der Marktentwicklung und des Bedarfes. Entsprechend wird auch die Mitarbeiterzahl steigen über die Jahre bis 2030.“
Nicht nur die Ehinger Krane selbst sollen zur Klimawende beitragen. Auch bei der Herstellung der Krane sollen möglichst viele klimarelevante Emissionen eingespart werden. „Mittelfristig wollen wir unsere Produktionskapazität deutlich steigern. Dabei ist für uns ist klar: Die grüne Fabrik muss Realität werden. Der Standort Berg soll neben grünem Strom komplett mit erneuerbaren Energieträgern versorgt werden. Unter anderem achten wir auf viele Grünflächen“, so Ulrich Heusel, Geschäftsführer
Produktion. Elektromobilität im Werksverkehr ist ebenfalls geplant. Wo das nicht möglich ist, setze man auf HVO, einen regenerativen Diesel-Ersatz. „Die neue Fabrik in Berg ist ein wichtiger Schritt zur Klimaneutralität des Liebherr-Werks Ehingen. Damit wollen wir auch weiterhin unserer Verantwortung als Familienunternehmen gegenüber Mensch und Umwelt gerecht werden“, so Dr. Ulrich Hamme, Geschäftsführer Entwicklung und Konstruktion.
Für das neue Werksgelände im Gewerbegebiet Berg sind Flächen rund um die neue Reparaturniederlassung Süd vorgesehen, die sich bereits im Bau befindet. Der Ausbau soll Schritt für Schritt erfolgen. „Wir werden in den kommenden Jahren kontinuierlich investieren und den Standort entwickeln“, berichtet der kaufmännische Geschäftsführer Daniel Pitzer. Auch würden neue Arbeitsplätze entstehen. „Die deutliche Erhöhung der Kapazität bedarf auch einer Steigerung unserer Mitarbeiterzahl in den kommenden Jahren. Uns war und ist wichtig, hier weiter auf einen unserer Erfolgsfaktoren zu setzen: Alles an einem Standort, alle Kompetenzen aus einer Hand. Und mit der Erweiterung in Berg ist das sinnvoll möglich.“
Im Juni wurden die Planungen für die Erweiterung des bestehenden Ehinger Werks im Industriegebiet Ehingen-Berg konkreter. „Als Liebherr mit den ersten Anforderungen