Ein Stein für jedes Holocaust-Opfer
AMSTERDAM (dpa) - Nach jahrelangem Rechtsstreit wird in Amsterdam das Nationale Holocaust Denkmal eingeweiht. Das „Namenmonument“wurde auf Initiative des niederländischen Auschwitz Komitees errichtet. Es ist das erste Denkmal des Landes, das namentlich an alle 102 000 niederländischen Juden sowie Sinti und Roma erinnert, die von den deutschen Nationalsozialisten während des Zweiten Weltkrieges ermordet worden waren. Aus Sorge vor Protesten erließ die Stadt am Freitag für die offiziellen Eröffnung eine Notverordnung.
(dpa) - Jens Söring hat die Zahlen noch genau im Kopf: 33 Jahre, sechs Monate und 25 Tage hat er im Gefängnis verbracht, den größten Teil davon in den USA. Dort war der heute 55-Jährige für den Mord an den Eltern seiner damaligen Freundin zu zweimal lebenslanger Haft verurteilt worden. Im November 2019 wurde er auf Bewährung entlassen, im Dezember folgte die Abschiebung nach Deutschland. Die Fernsehbilder zeigten einen Mann mit altmodischer Brille und weißem Trainingsanzug, der unter großem Medieninteresse und Applaus seiner Unterstützer durch den Frankfurter Flughafen schritt.
An diesem Montag erscheint Sörings Buch „Rückkehr ins Leben“über das erste Jahr in Freiheit: Das erste Frühstück im Kreis von Freunden, das erste Handytelefonat, der erste Ausflug in die Natur, das erste Mal Fahrradfahren, der erste Arztbesuch. All dies setzt Söring in Kontrast zu den Jahrzehnten hinter Gefängnismauern.
Söring berichtet im Interview, dass er derzeit eine Wohnung in Hamburg sucht. Er sei dabei, sich eine berufliche Existenz als Experte und Redner zum Thema Resilienz aufzubauen, der Fähigkeit, schwierige