Gefahr am Victoriasee ist gebannt
Taucher vom THW Ehingen entfernen umgestürzte Bäume aus dem Ersinger Badesee
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ERSINGEN - Die schweren Unwetter im Juli sind auch am Alb-DonauKreis nicht spurlos vorbeigezogen. Der heftige Sturm hat am Victoriasee bei Ersingen mehrere Bäume umgeworfen, die dabei in den See gefallen sind. Im August hat das Technische Hilfswerk (THW) Ehingen mit einer Unterwasserdrohne den See befahren, um die Bäume im Wasser zu orten. Fünf ehrenamtlich tätige Taucher des THW haben nun am Samstag mit Hilfe eines Bootes die Bäume aus dem Wasser geborgen. Der Eigentümer des Sees, Wilhelm Hibert, hat dann die Äste und Stämme mit einem Radlader abtransportiert.
Als der Eigentümer des Victoriasees, Wilhelm Hibert, auf seinem Handy das Video zeigt, auf dem neben rabenschwarzen Wolken auch ganze Bäume zu sehen sind, die gerade vom Sturm ins Wasser gerissen werden, kommt unwillkürlich Weltuntergangsstimmung auf. Untergegangen sind auch die umgerissenen Bäume, mit der Folge, dass sie für Schwimmer, Bootsfahrer und Piloten auf Stand-up-Paddles zur Gefahr geworden sind. „Ein Schwimmer kratzt sich eventuell nur die Haut an einem für ihn beim Schwimmen nicht erkennbaren Baum auf. Wer aber Wassersport betreibt, und von seinem Gefährt aus ins Wasser springt oder fällt, kann von den knapp unter der Wasseroberfläche liegenden Ästen aufgespießt werden“, fasst Wilhelm Hibert die Situation am Ersinger Badesee zusammen. Daher habe er in Erfüllung seiner Verkehrssicherungspflicht den beliebten Badesee gesperrt. Schilder mit der Aufschrift „Lebensgefahr! Baden verboten!“ergänzen aktuell die Abtrassierung. „Es handelt sich dabei um Gefahren, die nicht versicherbar sind“, betont Hibert und ist mehr als dankbar, dass aufgrund eines Berichts in der Schwäbischen Zeitung über die umgestürzten Bäume und die dadurch ausgelöste Lebensgefahr am See das Technische Hilfswerk Ehingen angeboten hat, bei der Bergung der Bäume behilflich zu sein.
„Alleine hätte ich die Bäume niemals finden und bergen können“, sagt Hibert und ergänzt: „Der See ist rund 600 Meter lang. Einer der drei ins Wasser gerissenen Bäume wurde durch die Strömung ungefähr 350 Meter weit abgetrieben.“Kevin Knust vom THW erklärt: „Als wir in der Schwäbischen Zeitung gelesen haben, was passiert ist, haben wir Wilhelm Hibert sofort unsere Unterstützung zugesagt. Wir kennen uns, da wir schon mehrfach am Victoriasee Übungen abgehalten haben. Wir sind heute mit fünf Mann vor Ort, alle arbeiten wir ehrenamtlich, und wir stellen den Einsatz nicht in Rechnung, sondern verbuchen ihn als Übung für Taucher in Ausbildung. Es ist uns ein Anliegen, den Badesee wieder sicher zu machen.“
Dabei kamen neben dem sichtbaren Boot auch eine Unterwasserkettensäge mit Druckluft und eine Säbelsäge mit Hydraulik zum Einsatz. Schon um die Mittagszeit hat Wilhelm Hibert einen ansehnlichen Haufen aus dem Wasser geborgenes Geäst zusammengeschoben, an einer Stelle auf seinem Grundstück, wo es niemanden stört. „Bis in drei oder vier Meter Tiefe müssen die Taucher hinunter, um die Bäume für den Abtransport mit dem Boot zuzuschneiden“, weiß Wilhelm Hibert, der berichtet, dass um 8 Uhr mit den Arbeiten begonnen wurde, und der hofft, dass sie am Abend beendet sein würden.
„Sobald wir die georteten Gefahrenstellen beseitigt haben, werden wir zeitnah den See nochmals mit der Drohne überprüfen. Hiernach kann er wieder für Badegäste und Wassersportler geöffnet werden“, erläutert Kevin Knust. „Sobald der See wieder sicher ist, werde ich ihn freigeben“, verspricht Wilhelm Hibert und zeigt sich erleichtert, dass die Arbeit Hand in Hand mit dem THW bereits nach wenigen Stunden Früchte getragen hat. Dann sagt er zu den Tauchern „gut Luft“. Während diese zur nächsten Fahrt auf den See aufbrechen, zieht er mit seinem Radlader das Geäst von der gerade erfolgten Bergung aus dem Gefahrenbereich am Ufer des Sees.