Fregattenkapitän Matthias Prock gibt Blasorchesterleitern die Richtung vor
Dirigententag des Blasmusik-Kreisverbands setzt Impulse für effektive Orchesterführung
● SCHELKLINGEN - In der Schelklinger Stadthalle hat Fregattenkapitän Matthias Prock am Samstag beim Dirigententag des Blasmusik-Kreisverbands Ulm/Alb-Donau 20 Dirigenten Impulse zur effektiveren Orchesterleitung vermittelt. Als Übungsorchester stellte sich das Kreisverbands-Jugendblasorchester zur Verfügung. Dessen Manager Volker Frank hatte die Veranstaltung zusammen mit Kreisverbandspräsident Matthias Dolpp und Kreisverbandsdirigentin Elisabeth Maier vorbereitet.
Was hat ein Stabsoffizier der deutschen Bundesmarine mit landesüblicher Blasmusik zu tun? Im Fall von Fregattenkapitän Matthias Prock eine ganze Menge, Er kommandiert nämlich nicht, wie seine Dienstbezeichnung vermuten ließe, ein Kriegsschiff sondern das von ihm vor zwei Jahren aufgestellte Marinemusikkorps Wilhelmshaven. Sein Dienstgrad entspricht beim Heer dem eines Oberstleutnants, dem Rang zwischen Oberst und Major.. Als solcher dirigierte Matthias
Prock von 2012 bis 2019 das Heeresmusikkorps Ulm und trat mit diesem mehrfach auch in der Ehinger Lindenhalle auf. Neben seiner Leitung des Marinemusikkorps engagiert sich der diplomierte Militärmusiker mit Kapellmeisterexamen in der zivilen Blasmusikszene als Jurymitglied beim Deutschen Orchesterwettbewerb und beim Deutschen Musikfest sowie als musikalischer Leiter von Auswahlorchestern. Seit 2014 ist Matthias Prock Dozent im Fach Dirigieren beim Allgäu-Schwäbischen Musikverband. In der afghanischen Hauptstadt Kabul absolvierte er 2009 einen mehrmonatigen Einsatz als Leiter des Mentorenteams der Afghan National Army Music Band.
In Schelklingen motivierte Matthias Prock Blasmusikdirigenten aus dem Alb-Donau-Kreis und aus dem Bereich der Stadt Ulm zu präziser Orchesterleitung durch motivgenaue Impulsvorgabe. Wie schwierig diese sein kann, zeigte sich, als jeder der 20 Kursteilnehmer der Reihe nach aufgefordert wurde, Teile der drei ausgewählten Werke „Armenische Tänze“ von Alfred Reed, der Ouvertüre zur Operette „Leichte Kavallerie“von Franz von Suppé oder „Where Eagles Soar“von Steven Reineke zu dirigieren. Relativ schwerfällig kam da die scheinbar leichte Kavallerie schon mal in Gang, wenn der phrasenübergreifende Verlauf nicht ausdrucksstark akzentuiert wurde. Mimische und gestische Korrekturen erbrachten in vielen Fällen nach kurzen Unterbrechungen und Hinweisen des Fregattenkapitäns umgehend das gewünschte bühnenreife Resultat. KVJBO-Dirigent Franco Hänle hatte seine begeisterungs- und leistungsfähigen jungen Musiker bestens auf alles eingestellt und setzte sich bei den steigenden Adlern zur Optimierung des Flügelschlags selbst zwischen die Pauken.
„Wenn sie alles beherzigen, was Matthias Prock vorgibt, werden sie alle gute Dirigenten“, gab sich Kreisverbandsdirigentin
Elisabeth Maier hinsichtlich des Erfolgs des Tages optimistisch. Hatten doch schon etliche voraus gegangene Dirigententage des Kreisverbands im Verlauf der vergangenen Jahre dafür gesorgt dass aus manchem Taktschläger ein ganz ordentlicher Orchesterleiter wurde.