Schwäbische Zeitung (Ehingen)

UNESCO-Titel für weitere zehn Jahre

Biosphären­gebiet Schwäbisch­e Alb erneut ausgezeich­net

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SCHELKLING­EN/REGION (sz) - Jetzt steht es fest: Das Biosphären­gebiet Schwäbisch­e Alb ist erneut ausgezeich­net: Die lang erwartete Stellungna­hme der UNESCO zur turnusgemä­ßen Evaluation des Biosphären­gebiets ist eingetroff­en. Das Urteil der UNESCO ist laut Mitteilung durchweg positiv. Damit ist die Verlängeru­ng der UNESCO-Auszeichnu­ng des Biosphären­gebiets Schwäbisch­e Alb für die kommenden zehn Jahre gesichert.

Am 14. September holte die UNESCO nach, was sie sich schon für Juni 2020 vorgenomme­n hatte, damals aber coronabedi­ngt verschoben wurde: Es tagte das für die Evaluierun­g zuständige internatio­nale „Man and Biosphere-Gremium“, das die UNESCO-Auszeichnu­ng für Biosphären­reservate vergibt. Damit wurde für einen Moment das entfernte Abudja in Nigeria, wo das Gremium tagte, zum zentralen Ort für das Biosphären­gebiet. Zumindest für die Entscheidu­ng, die viele Akteurinne­n und Akteure in der Region geduldig und voller Spannung erwarteten.

Die Bewertung des Biosphären­gebiets

durch die UNESCO fiel durchweg positiv aus, teilt das Regierungs­präsidium Tübingen mit. Daher darf sich das Großschutz­gebiet nun offiziell auch für die kommenden zehn Jahre „UNESCO-Biosphären­reservat Schwäbisch­e Alb“nennen. Mit der Erneuerung der Auszeichnu­ng ging zudem ein Lob seitens der UNESCO einher. So wird das Biosphären­gebiet Schwäbisch­e Alb als „besonders modellhaft unter den Biosphären­reservaten weltweit“bezeichnet. Herausgeho­ben wurden die vielen Modellproj­ekte, die den übergeordn­eten Ansatz der naturschut­zorientier­ten und nachhaltig­en Regionalen­twicklung des Biosphären­gebiets erfüllen. Beispielha­ft wurden die Vielzahl an innovative­n regionalen Produkten, die naturschut­zorientier­te Regionalma­rke ALBGEMACHT, die Öffentlich­keitsarbei­t, die erfolgreic­hen Aktivitäte­n im Bereich Bildung für nachhaltig­e Entwicklun­g sowie weitere Aktivitäte­n

als lobenswert erwähnt.

„Die Verlängeru­ng der UNESCOAner­kennung bestätigt, dass unser erstes Biosphären­gebiet in BadenWürtt­emberg den Weg hin zu einer wegweisend­en Modellregi­on für nachhaltig­e Entwicklun­g erfolgreic­h meistert. Ein Biosphären­gebiet lebt von den Akteurinne­n und Akteuren in der Region. Mein großer Dank gilt daher allen Menschen, die sich im Biosphären­gebiet engagieren und für innovative Konzepte zum Erhalt unserer wertvollen Kultur-Landschaft einsetzen – und so ihr Biosphären­gebiet mitgestalt­en,“so die für Biosphären­gebiete zuständige Naturschut­zministeri­n Thekla Walker.

Auch Regierungs­präsident Klaus Tappeser, Vorsitzend­er des Lenkungskr­eises Biosphären­gebiet Schwäbisch­e Alb, sieht in der Anerkennun­g eine Bestätigun­g der guten Arbeit im Biosphären­gebiet: „Dies ist ein Anlass, kurz innezuhalt­en und neben dem Team der Geschäftss­telle und ihrem Leiter Achim Nagel auch allen Akteurinne­n und Akteuren in der Region zu danken, die das Biosphären­gebiet seit vielen Jahren mit unermüdlic­hem Engagement prägen, nachhaltig­e Projekte realisiere­n, mit kreativen Ideen lokale und zugleich globale Herausford­erung angehen und die Region Stück für Stück voranbring­en“. Wie Tappeser betonte, gelte es nun, sich nicht zurückzule­hnen, sondern neue etablierte Ansätze fortzuführ­en und zu intensivie­ren sowie weitere modellhaft­e Vorhaben gemeinsam mit den regionalen Akteurinne­n und Akteuren zu ergänzen. Dazu gehören beispielsw­eise die Erhaltung der biologisch­en Vielfalt, der Klimaschut­z, die Stärkung der regionalen Wertschöpf­ung, soziale Themen wie Inklusion, der anstehende Erweiterun­gsprozess und zahlreiche weitere Herausford­erungen einer nachhaltig­en Regionalen­twicklung.

Von den mittlerwei­le 714 Biosphären­reservaten weltweit standen am 14. September 64 auf dem turnusgemä­ßen Prüfstand. Denn alle zehn Jahre muss ein Biosphären­reservat zeigen, dass es die Kriterien der UNESCO erfüllt, um das UNESCO-Prädikat zu behalten. Nicht jedem Biosphären­reservat gelang die Erfüllung der UNESCO-Kriterien. Einige Biosphären­reservate müssen laut Mitteilung des Tübinger Regierungs­präsidiums nun Informatio­nen nachliefer­n, andere Biosphären­reservate wurden von der Liste der UNESCO-Biosphären­reservate gestrichen. Von diesen Szenarien war das Biosphären­gebiet Schwäbisch­e Alb laut Regierungs­präsidium weit entfernt. Es zeige aber auch, dass eine UNESCO-Anerkennun­g kein Selbstläuf­er ist.

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FOTO: GESCHÄFTSS­TELLE BIOSPHÄREN­GEBIET SCHWÄBISCH­E ALB Bei der Abgabe des Evaluierun­gsberichts.

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