Ponte bietet junge Kammermusik – auch zwischen Skate-Rampen
Konzertreihe bietet Klassik an außergewöhnlichen Orten
●
ULM - Das Ulmer Ponte-Festival steht für Konzerte der anderen Sorte. Für Klassik Seite an Seite mit moderner Musik, auch an schrägen Spielorten, wo man so ein Erlebnis nicht erwarten würde. Das gilt auch für die Herbstausgabe der Konzertreihe: Hier werden junge Streichensembles zwischen Skate-Rampen spielen, im Klub, im Kunstverein. Der Plan: Vierzehn junge Talente aus ganz Deutschland erarbeiten in einer Woche große Werke der Kammermusik – und präsentieren sie vom 23. bis 25. September in Konzerten. Dabei blickt Ponte auf das jüngste Publikum: In der Festivalwoche besuchen die Künstler Schulen und geben ein kostenloses Familienkonzert.
Die Festival-Chefs, die Pianisten Janis Pfeifer und David Aschoff, haben viel Zeit in diese Ponte-Ausgabe investiert: „Wir haben gemeinsam ganz intensiv verschiedenste Werke und Aufnahmen angehört, das machen wir immer so, wenn wir ein Programm entwerfen“, erzählt Aschoff. „Und aus diesem Stoff wollen wir immer ein Gesamtkunstwerk schaffen.“
Ponte geht diesmal mit der Musik, mit Nachwuchstalenten von renommierten Musikhochschulen, auch an Schulen. „Dieses Format ist für uns ganz neu“, sagt Aschoff. Janis Pfeifer hat gerade schon ein Dvorák-Klavierkonzert vor Schülern präsentiert. Dabei geht es den jungen Machern um mehr als den Glanzauftritt: Sie möchten Schüler aus der Reserve locken und zum Sprechen bringen – über Musik,
mit begeisterten, begeisternden Profi-Musikern. Die These: Klassik kann begreifbar und nahbar sein. Klassik ist wandelbar.
Und so beginnt der Konzertreigen am 23. September mit einem „Wandelkonzert“im Gleis 44 – passend, ein Ulmer Ort für junge Kultur. Das Konzert beginnt um 20 Uhr und verspricht einen „musikalischen Rundgang durch verschiedenste Stimmungen“. Mit dabei: Franz Schubert und Vater Bach, aber auch Werke aus dem Hier und Heute, wie Duos des Münchner Komponisten Jörg Widmann.
Es folgt die Verwandlung: Am 24. September, 19 Uhr, nimmt Ponte den Schuhhaussaal ein – mit den „Metamorphosen“für Streichseptett von Richard Strauss, mit Mozarts Klavierquartett Nr. 1 und Tschaikowskis „Legende Nr. 5“.
Junge Künstler suchen junges Publikum: Beim Familienkonzert am Samstag, 15 Uhr, ist der Eintritt frei. In der Musikschule der Stadt ist dann das Musiktheater „KIM?“zu erleben, mit Schülern und Schülerinnen. Ein Konzert, das sich besonders für Jugendliche ab zwölf Jahren eignet.
Im Konzert „Spiegel im Spiegel“am 25. September darf das Publikum große Werke erwarten, in Kombination mit neuer Musik. Und das alles in der Ulmer Reithalle, zwischen SkaterRampen. Das Konzert beginnt um 19 Uhr und zieht einen weiten Bogen vom modernen Norweger Arvo Pärt über den Romantiker Dvorák mit seinem Klavierquintett Nr. 2 bis zu Ernst von Dohnányi und Zoltán Kodály.