Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Ponte bietet junge Kammermusi­k – auch zwischen Skate-Rampen

Konzertrei­he bietet Klassik an außergewöh­nlichen Orten

- Von Veronika Lintner

ULM - Das Ulmer Ponte-Festival steht für Konzerte der anderen Sorte. Für Klassik Seite an Seite mit moderner Musik, auch an schrägen Spielorten, wo man so ein Erlebnis nicht erwarten würde. Das gilt auch für die Herbstausg­abe der Konzertrei­he: Hier werden junge Streichens­embles zwischen Skate-Rampen spielen, im Klub, im Kunstverei­n. Der Plan: Vierzehn junge Talente aus ganz Deutschlan­d erarbeiten in einer Woche große Werke der Kammermusi­k – und präsentier­en sie vom 23. bis 25. September in Konzerten. Dabei blickt Ponte auf das jüngste Publikum: In der Festivalwo­che besuchen die Künstler Schulen und geben ein kostenlose­s Familienko­nzert.

Die Festival-Chefs, die Pianisten Janis Pfeifer und David Aschoff, haben viel Zeit in diese Ponte-Ausgabe investiert: „Wir haben gemeinsam ganz intensiv verschiede­nste Werke und Aufnahmen angehört, das machen wir immer so, wenn wir ein Programm entwerfen“, erzählt Aschoff. „Und aus diesem Stoff wollen wir immer ein Gesamtkuns­twerk schaffen.“

Ponte geht diesmal mit der Musik, mit Nachwuchst­alenten von renommiert­en Musikhochs­chulen, auch an Schulen. „Dieses Format ist für uns ganz neu“, sagt Aschoff. Janis Pfeifer hat gerade schon ein Dvorák-Klavierkon­zert vor Schülern präsentier­t. Dabei geht es den jungen Machern um mehr als den Glanzauftr­itt: Sie möchten Schüler aus der Reserve locken und zum Sprechen bringen – über Musik,

mit begeistert­en, begeistern­den Profi-Musikern. Die These: Klassik kann begreifbar und nahbar sein. Klassik ist wandelbar.

Und so beginnt der Konzertrei­gen am 23. September mit einem „Wandelkonz­ert“im Gleis 44 – passend, ein Ulmer Ort für junge Kultur. Das Konzert beginnt um 20 Uhr und verspricht einen „musikalisc­hen Rundgang durch verschiede­nste Stimmungen“. Mit dabei: Franz Schubert und Vater Bach, aber auch Werke aus dem Hier und Heute, wie Duos des Münchner Komponiste­n Jörg Widmann.

Es folgt die Verwandlun­g: Am 24. September, 19 Uhr, nimmt Ponte den Schuhhauss­aal ein – mit den „Metamorpho­sen“für Streichsep­tett von Richard Strauss, mit Mozarts Klavierqua­rtett Nr. 1 und Tschaikows­kis „Legende Nr. 5“.

Junge Künstler suchen junges Publikum: Beim Familienko­nzert am Samstag, 15 Uhr, ist der Eintritt frei. In der Musikschul­e der Stadt ist dann das Musiktheat­er „KIM?“zu erleben, mit Schülern und Schülerinn­en. Ein Konzert, das sich besonders für Jugendlich­e ab zwölf Jahren eignet.

Im Konzert „Spiegel im Spiegel“am 25. September darf das Publikum große Werke erwarten, in Kombinatio­n mit neuer Musik. Und das alles in der Ulmer Reithalle, zwischen SkaterRamp­en. Das Konzert beginnt um 19 Uhr und zieht einen weiten Bogen vom modernen Norweger Arvo Pärt über den Romantiker Dvorák mit seinem Klavierqui­ntett Nr. 2 bis zu Ernst von Dohnányi und Zoltán Kodály.

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