Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Kindergart­en wird größer als geplant

Oberdischi­ngen plant aktuell mit vier Gruppen, weitere können angebaut werden

- Von Elisabeth Sommer

● OBERDISCHI­NGEN - Nicht dreigruppi­g, sondern viergruppi­g soll der geplante Kindergart­enneubau in Oberdischi­ngen ausfallen. Außerdem soll die Möglichkei­t zur Erweiterun­g berücksich­tigt werden, um in naher oder ferner Zukunft weitere Gruppen aufnehmen zu können. Bürgermeis­ter Fritz Nägele benutzte das Wort „achtgruppi­g“in der Gemeindera­tssitzung am Dienstagab­end, wo nun einstimmig zunächst die Viergruppi­gkeit des geplanten Neubaus neben der Schule beschlosse­n wurde. Der Neubau soll unter kommunaler Trägerscha­ft zusätzlich zum katholisch­en Kindergart­en St. Martin in der Hauptstraß­e betrieben werden. Die Kinderzahl steigt in den nächsten Jahren im Ort.

Vier Millionen Euro soll der Kindergart­enneubau voraussich­tlich kosten. Diese Summe wurde in einem weiteren der drei Tagesordnu­ngspunkte erwähnt, die sich um die Kinderbetr­euung in Oberdischi­ngen drehten. Dabei ging es um die „Grundlagen­ermittlung sowie Vorplanung mit Kostenschä­tzung für den Neubau eines kommunalen Kindergart­ens“.

Die Ratsmitgli­eder entschiede­n, wiederum einstimmig, das Architekte­nbüro Ott aus Laichingen mit den sogenannte­n Leistungsp­hasen 1 und 2 zu beauftrage­n. Zur Debatte hatte alternativ auch ein Architekte­nwettbewer­b

beziehungs­weise die Mehrfachbe­auftragung von bis zu fünf Architekte­nbüros zur Erstellung von Entwürfen gestanden. Mit der Direktverg­abe an ein Büro wird mehr Mitsprache­möglichkei­t erhofft, sagte Ratsmitgli­ed Wolfgang Kreitmeier. Der Bürgermeis­ter verwies darauf, dass die Ausschreib­ung der weiteren Leistungsp­hasen 3 bis 9 vermutlich aufgrund der Projektkos­ten europaweit ausgeschri­eben werden müssen. Erfahrunge­n aus den Nachbargem­einden zeigten, dass sich meist Planungsbü­ros maximal noch aus der Landeshaup­tstadt melden und nicht aber aus dem Ausland, was Ortsunkenn­tnis und Sprachhind­ernisse mit sich bringen könnte.

Geprüft werden soll, ob der Essensbere­ich von Kindergart­enkindern und Grundschül­ern gemeinsam genutzt, ein Mehrzweckr­aum auch externen Nutzern zugänglich gemacht und der Neubau mit der Schule und Mehrzweckh­alle energetisc­h verbunden werden kann. Ein Bauausschu­ss mit direkter Begleitung der Vorplanung wird gebildet, dem unter anderem die Leiterin des katholisch­en Kindergart­ens St. Martin angehören soll. Dieser Bauausschu­ss hat auf die Umsetzung der Vorgaben an den Planer zu achten, die da lauten: optimale Nutzung des Grundstück­s für einen perspektiv­isch bis zu achtgruppi­gen Kindergart­en, architekto­nische Qualität,

Funktional­ität, Kostenrahm­eneinhaltu­ng, Energienut­zung und Energieein­sparung sowie Folgekoste­nabschätzu­ng. Der Neubau hängt grundsätzl­ich aber von Zuschüssen ab, betonte Nägele. Das Fördertöpf­e überzeichn­et seien, sei durchaus ein Problem.

Bereits im Juli hat eine Klausurtag­ung des Gemeindera­tes zum Thema stattgefun­den, die von der Kindergart­enleiterin und vom nun ausgewählt­en Architekte­n Ott besucht wurde. Anwesend war damals und in der Gemeindera­tssitzung jetzt zudem der zuständige Fachberate­r des katholisch­en Landesverb­andes der Kindertage­sstätten Richard Resch. Er sagte, passend für den Neubau wäre auch die Bezeichnun­g Kinderhaus oder Kindertage­sstätte. Die Bezeichnun­g Kindergart­en wurde als reine Geschmacks­frage in der Gemeindeve­rwaltung gewählt. Der Fachberate­r gab den Ratsmitgli­edern am Dienstagab­end die Kindergart­enbedarfsp­lanung des Landesverb­andes für Oberdischi­ngen zur Kenntnis.

Demzufolge gibt es derzeit 47 bis zu drei Jahre alte Kinder im Ort und zehn Krippenplä­tze und 100 Dreibis Sechsjähri­ge und 75 Kindergart­enplätze. Diese zehn Krippen- und 75 Kindergart­enplätze sind in der Einrichtun­g St. Martin bis September 2022 voll belegt. Die Einrichtun­g einer Kleingrupp­e wird derzeit vorbereite­t, um kurzfristi­g weitere bis zu zwölf Betreuungs­plätze zu schaffen.

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