Kindergarten wird größer als geplant
Oberdischingen plant aktuell mit vier Gruppen, weitere können angebaut werden
● OBERDISCHINGEN - Nicht dreigruppig, sondern viergruppig soll der geplante Kindergartenneubau in Oberdischingen ausfallen. Außerdem soll die Möglichkeit zur Erweiterung berücksichtigt werden, um in naher oder ferner Zukunft weitere Gruppen aufnehmen zu können. Bürgermeister Fritz Nägele benutzte das Wort „achtgruppig“in der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend, wo nun einstimmig zunächst die Viergruppigkeit des geplanten Neubaus neben der Schule beschlossen wurde. Der Neubau soll unter kommunaler Trägerschaft zusätzlich zum katholischen Kindergarten St. Martin in der Hauptstraße betrieben werden. Die Kinderzahl steigt in den nächsten Jahren im Ort.
Vier Millionen Euro soll der Kindergartenneubau voraussichtlich kosten. Diese Summe wurde in einem weiteren der drei Tagesordnungspunkte erwähnt, die sich um die Kinderbetreuung in Oberdischingen drehten. Dabei ging es um die „Grundlagenermittlung sowie Vorplanung mit Kostenschätzung für den Neubau eines kommunalen Kindergartens“.
Die Ratsmitglieder entschieden, wiederum einstimmig, das Architektenbüro Ott aus Laichingen mit den sogenannten Leistungsphasen 1 und 2 zu beauftragen. Zur Debatte hatte alternativ auch ein Architektenwettbewerb
beziehungsweise die Mehrfachbeauftragung von bis zu fünf Architektenbüros zur Erstellung von Entwürfen gestanden. Mit der Direktvergabe an ein Büro wird mehr Mitsprachemöglichkeit erhofft, sagte Ratsmitglied Wolfgang Kreitmeier. Der Bürgermeister verwies darauf, dass die Ausschreibung der weiteren Leistungsphasen 3 bis 9 vermutlich aufgrund der Projektkosten europaweit ausgeschrieben werden müssen. Erfahrungen aus den Nachbargemeinden zeigten, dass sich meist Planungsbüros maximal noch aus der Landeshauptstadt melden und nicht aber aus dem Ausland, was Ortsunkenntnis und Sprachhindernisse mit sich bringen könnte.
Geprüft werden soll, ob der Essensbereich von Kindergartenkindern und Grundschülern gemeinsam genutzt, ein Mehrzweckraum auch externen Nutzern zugänglich gemacht und der Neubau mit der Schule und Mehrzweckhalle energetisch verbunden werden kann. Ein Bauausschuss mit direkter Begleitung der Vorplanung wird gebildet, dem unter anderem die Leiterin des katholischen Kindergartens St. Martin angehören soll. Dieser Bauausschuss hat auf die Umsetzung der Vorgaben an den Planer zu achten, die da lauten: optimale Nutzung des Grundstücks für einen perspektivisch bis zu achtgruppigen Kindergarten, architektonische Qualität,
Funktionalität, Kostenrahmeneinhaltung, Energienutzung und Energieeinsparung sowie Folgekostenabschätzung. Der Neubau hängt grundsätzlich aber von Zuschüssen ab, betonte Nägele. Das Fördertöpfe überzeichnet seien, sei durchaus ein Problem.
Bereits im Juli hat eine Klausurtagung des Gemeinderates zum Thema stattgefunden, die von der Kindergartenleiterin und vom nun ausgewählten Architekten Ott besucht wurde. Anwesend war damals und in der Gemeinderatssitzung jetzt zudem der zuständige Fachberater des katholischen Landesverbandes der Kindertagesstätten Richard Resch. Er sagte, passend für den Neubau wäre auch die Bezeichnung Kinderhaus oder Kindertagesstätte. Die Bezeichnung Kindergarten wurde als reine Geschmacksfrage in der Gemeindeverwaltung gewählt. Der Fachberater gab den Ratsmitgliedern am Dienstagabend die Kindergartenbedarfsplanung des Landesverbandes für Oberdischingen zur Kenntnis.
Demzufolge gibt es derzeit 47 bis zu drei Jahre alte Kinder im Ort und zehn Krippenplätze und 100 Dreibis Sechsjährige und 75 Kindergartenplätze. Diese zehn Krippen- und 75 Kindergartenplätze sind in der Einrichtung St. Martin bis September 2022 voll belegt. Die Einrichtung einer Kleingruppe wird derzeit vorbereitet, um kurzfristig weitere bis zu zwölf Betreuungsplätze zu schaffen.