Einer, der kommt und guttut
Der lange verletzte Orel Mangala verleiht dem Mittelfeldspiel des VfB Stuttgart Stabilität
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STUTTGART (dpa) – Bringt er die Balance zurück ins Spiel des VfB Stuttgart? Orel Mangala ist einer der Profis, der den Schwaben nach ihrem missglückten Saisonstart in der Fußball-Bundesliga mit vier Punkten und zwölf Gegentoren in fünf Partien Hoffnung auf Besserung macht.
Nach 20 Minuten im Spiel bei Eintracht Frankfurt (1:1) und 60 gegen Bayer Leverkusen (1:3) will sich der Belgier in der Partie beim VfL Bochum am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) in puncto Einsatzzeit und Leistung weiter steigern. Auch Trainer Pellegrino Matarazzo erhofft sich nach einer „guten Leistung“gegen Bayer in Bochum die nächsten „paar Prozente mehr“.
Seine lange Pause wegen einer erneuten Oberschenkelverletzung war Mangala gegen Leverkusen zwar noch anzumerken. Nach einer Stunde musste er bei seinem ersten StartelfEinsatz seit mehr als einem halben Jahr entkräftet ausgewechselt werden. Bis dahin hatte man laut VfB-Sportdirektor Sven Mislintat aber auch „gesehen, wie wichtig der Junge für uns sein kann“.
Die Präsenz und die Ballsicherheit des bulligen Mittelfeldspielers tun den Schwaben gut. Er habe „Verantwortung übernommen“, lobte Mislintat. Und das ist in der aktuellen Phase, in der die junge Stuttgarter Mannschaft dagegen ankämpft, in der Tabelle schon früh richtig unten reinzurutschen, von enormer Bedeutung.
Von den Leistungsschwankungen, mit denen der 2017 verpflichtete Mangala in seiner Anfangszeit beim VfB zu kämpfen hatte, hat er sich in den vergangenen Jahren immer weiter entfernt. Nach seiner Rückkehr vom Hamburger SV, bei dem er in der Saison 2018/2019 auf Leihbasis spielte, mauserte sich der Ex-Dortmunder in Stuttgart zur unverzichtbaren Stammkraft – erst in der zweiten, dann auch in der ersten Liga.
In der vergangenen Saison harmonierte er auf der Doppelsechs prima mit dem Japaner Wataru Endo – bis er im März einen Muskelfaserriss im Oberschenkel erlitt. Und kaum war Mangala wieder fit, folgte im Juli schon die nächste schwere Muskelverletzung.
Jetzt, da er zurück ist, will der sehr gereifte 23-Jährige beim VfB wieder vorangehen. Anführer der Französisch sprechenden Gruppe im Team um Flügelflitzer Tanguy Coulibaly ist er ohnehin längst. Aber auch von den übrigen Stammspielern haben nur die Verteidiger Waldemar Anton und Marc Oliver Kempf sowie Torhüter Florian Müller mehr Bundesliga-Erfahrung als Mangala mit seinen bislang 46 Oberhaus-Einsätzen (58 in Liga zwei kommen dazu).
Klingt kurios – aber die Rückkehr des 14-maligen belgischen U21-Nationalspielers in die VfB-Elf ist auch die eines Routiniers.
„Man hat [ ... ] gesehen, wie pressingresistent er ist und wie viel Ruhe er uns dadurch im eigenen Ballbesitz geben kann, dass wir das Spiel strukturiert, konstruktiv nach vorne tragen können.“VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo schon nach Orel Mangalas Kurz-Comeback beim 1:1 in Frankfurt