Baggerfahrer findet totes Baby
Schrecklicher Fund in Hütten – Staatsanwaltschaft und Polizei ermitteln
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HÜTTEN - Einen schrecklichen Fund hat am Freitagmorgen ein Arbeiter in Schelklingen-Hütten gemacht. Auf einem Grundstück entdeckte er die Leiche eines Neugeborenen. Gegen 8.30 Uhr war der Mann damit beschäftigt, auf dem Grundstück an der Schlosserstraße, der Ortsdurchfahrt in Hütten, die Erde einzuebnen. Dabei entdeckte er in seiner Baggerschaufel etwas, was ihm zunächst eine Puppe schien.
Er schaute sofort nach und sah, dass es sich um die Leiche eines Kindes handelt. Sofort ließ er die Polizei verständigen. Die Kriminalpolizei nahm die Ermittlungen auf und sicherte die Spuren. Nach bisherigen Erkenntnissen von Staatsanwaltschaft und Polizei handelt es sich um den Leichnam eines offenbar neugeborenes Mädchens. Noch am Freitag wurde eine Obduktion an dem Neugeborenen gemacht. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Leichnam vergraben war. Er könnte in den vergangenen Tagen, Wochen oder sogar Monate zurückliegend dort abgelegt und vergraben worden sein.
„Da war der Teufel los“, schildert ein Anwohner die Szenen, die an diesem Freitagmorgen im idyllischen Hütten passiert sind. „Männer in weißen Ganzkörperanzügen, locker zehn Stück, waren da und haben geschaut, was passiert ist“, beschreibt der Mann den Einsatz der Spurensicherung der Polizei in Hütten. Zudem seien schwarze Autos mit Blaulicht am Fundort gewesen. „Ich wollte dann nachschauen, was passiert ist. Ich bin hingelaufen und die Polizei hat dann nur zu mir gesagt, ich soll weiterlaufen“, erklärt der Mann, der sichtlich beeindruckt von den Ereignissen am frühen Morgen gewesen ist.
Nachdem die Polizei abgerückt war, verwandelte sich Hütten wieder zu dem Ort im Schmiechtal, der als ruhig und beschaulich gilt. Einzelne Motorradfahrer nutzten die herbstliche Abendsonne für eine Tour, der eine oder andere Radfahrer drehte seine Runde durch Hütten. Nur der
Mann, der alles am Morgen beobachtet hat, ist weiter aufgeregt. Der Fundort der Babyleiche entlang der Ortsdurchfahrt Hüttens ist durch ein rot-weißes Trassierband versehen, der kleine Bagger steht verlassen in der Abendsonne am Straßenrand.
„Unfassbar, was hier passiert ist“, sagt eine Frau, die nur ein paar Ecken weiter wohnt und tagsüber nicht zuhause war und somit auch nicht beobachten konnte, wie die Beamten den Fundort untersucht haben. „Der Garten an dieser Stelle sollte wohl gerichtet werden. Das ist das, was ich weiß“, sagt die Frau.
Ob das Kind in einen Kunststoffsack gewickelt war, den die Baggerschaufel aufgerissen hatte, oder der
Körper so im Erdreich gelegen hatte, konnte die Polizei am Freitagabend nicht sagen. Die Kriminalpolizei hatte im Laufe des Freitags vor Ort die Spuren am Fundort gesichert und die Spurensicherung bis zum Abend abgeschlossen.
Weitere Ermittlungen vor Ort sind nicht ausgeschlossen, wenn Hinweise aus der Bevölkerung eingehen, so die Polizei.
Die Kriminalpolizei hat bereits eine Ermittlungsgruppe gegründet, um den Sachverhalt aufzuklären. Die Ermittler bitten die Bevölkerung um Unterstützung und fragen:
Wer kennt eine Frau, deren
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Schwangerschaft in den letzten Wochen oder Monaten endete und deren neugeborenes Kind fehlt oder noch nicht gesehen wurde?
Wer hat in den vergangenen Tagen,
● Wochen oder Monaten an der Schlosserstraße in SchelklingenHütten Personen gesehen, die dort gearbeitet und etwas vergraben haben?
Wer hat sonst Verdächtiges gesehen
● oder kann Hinweise geben?
Wer hat eine Person mit einem
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Kunststoffsack in der Nähe des Ablageortes in der Schlosserstraße gesehen?
Hinweise bitte an die Ulmer Kriminalpolizei unter der Telefonnummer 0731/ 1880 oder an jede andere Polizeidienststelle.