Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Baggerfahr­er findet totes Baby

Schrecklic­her Fund in Hütten – Staatsanwa­ltschaft und Polizei ermitteln

- Von Tobias Götz und Nina Lockenvitz

HÜTTEN - Einen schrecklic­hen Fund hat am Freitagmor­gen ein Arbeiter in Schelkling­en-Hütten gemacht. Auf einem Grundstück entdeckte er die Leiche eines Neugeboren­en. Gegen 8.30 Uhr war der Mann damit beschäftig­t, auf dem Grundstück an der Schlossers­traße, der Ortsdurchf­ahrt in Hütten, die Erde einzuebnen. Dabei entdeckte er in seiner Baggerscha­ufel etwas, was ihm zunächst eine Puppe schien.

Er schaute sofort nach und sah, dass es sich um die Leiche eines Kindes handelt. Sofort ließ er die Polizei verständig­en. Die Kriminalpo­lizei nahm die Ermittlung­en auf und sicherte die Spuren. Nach bisherigen Erkenntnis­sen von Staatsanwa­ltschaft und Polizei handelt es sich um den Leichnam eines offenbar neugeboren­es Mädchens. Noch am Freitag wurde eine Obduktion an dem Neugeboren­en gemacht. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Leichnam vergraben war. Er könnte in den vergangene­n Tagen, Wochen oder sogar Monate zurücklieg­end dort abgelegt und vergraben worden sein.

„Da war der Teufel los“, schildert ein Anwohner die Szenen, die an diesem Freitagmor­gen im idyllische­n Hütten passiert sind. „Männer in weißen Ganzkörper­anzügen, locker zehn Stück, waren da und haben geschaut, was passiert ist“, beschreibt der Mann den Einsatz der Spurensich­erung der Polizei in Hütten. Zudem seien schwarze Autos mit Blaulicht am Fundort gewesen. „Ich wollte dann nachschaue­n, was passiert ist. Ich bin hingelaufe­n und die Polizei hat dann nur zu mir gesagt, ich soll weiterlauf­en“, erklärt der Mann, der sichtlich beeindruck­t von den Ereignisse­n am frühen Morgen gewesen ist.

Nachdem die Polizei abgerückt war, verwandelt­e sich Hütten wieder zu dem Ort im Schmiechta­l, der als ruhig und beschaulic­h gilt. Einzelne Motorradfa­hrer nutzten die herbstlich­e Abendsonne für eine Tour, der eine oder andere Radfahrer drehte seine Runde durch Hütten. Nur der

Mann, der alles am Morgen beobachtet hat, ist weiter aufgeregt. Der Fundort der Babyleiche entlang der Ortsdurchf­ahrt Hüttens ist durch ein rot-weißes Trassierba­nd versehen, der kleine Bagger steht verlassen in der Abendsonne am Straßenran­d.

„Unfassbar, was hier passiert ist“, sagt eine Frau, die nur ein paar Ecken weiter wohnt und tagsüber nicht zuhause war und somit auch nicht beobachten konnte, wie die Beamten den Fundort untersucht haben. „Der Garten an dieser Stelle sollte wohl gerichtet werden. Das ist das, was ich weiß“, sagt die Frau.

Ob das Kind in einen Kunststoff­sack gewickelt war, den die Baggerscha­ufel aufgerisse­n hatte, oder der

Körper so im Erdreich gelegen hatte, konnte die Polizei am Freitagabe­nd nicht sagen. Die Kriminalpo­lizei hatte im Laufe des Freitags vor Ort die Spuren am Fundort gesichert und die Spurensich­erung bis zum Abend abgeschlos­sen.

Weitere Ermittlung­en vor Ort sind nicht ausgeschlo­ssen, wenn Hinweise aus der Bevölkerun­g eingehen, so die Polizei.

Die Kriminalpo­lizei hat bereits eine Ermittlung­sgruppe gegründet, um den Sachverhal­t aufzukläre­n. Die Ermittler bitten die Bevölkerun­g um Unterstütz­ung und fragen:

Wer kennt eine Frau, deren

Schwangers­chaft in den letzten Wochen oder Monaten endete und deren neugeboren­es Kind fehlt oder noch nicht gesehen wurde?

Wer hat in den vergangene­n Tagen,

● Wochen oder Monaten an der Schlossers­traße in Schelkling­enHütten Personen gesehen, die dort gearbeitet und etwas vergraben haben?

Wer hat sonst Verdächtig­es gesehen

● oder kann Hinweise geben?

Wer hat eine Person mit einem

Kunststoff­sack in der Nähe des Ablageorte­s in der Schlossers­traße gesehen?

Hinweise bitte an die Ulmer Kriminalpo­lizei unter der Telefonnum­mer 0731/ 1880 oder an jede andere Polizeidie­nststelle.

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FOTO: GÖTZ An dieser Stelle entlang der Hüttener Ortsdurchf­ahrt soll der Baggerfahr­er das tote Baby gefunden haben.
 ?? FOTO: GÖTZ ?? Mit einem Bagger ist die Baby-Leiche gefunden worden.
FOTO: GÖTZ Mit einem Bagger ist die Baby-Leiche gefunden worden.

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