Bauunternehmen wollen „Holz-Euro“für Bauherren
Holz als langlebiger CO2-Speicher: Peter Kaufmann, Geschäftsführer von Kaufmann-Bau in Oberstadion, lässt keine Gelegenheit aus, auf die Vorzüge dieses Baustoffs hinzuweisen. Jetzt hat er zusammen mit weiteren Holzbauunternehmen aus dem Land die Initiative „Holz-Euro“ins Leben gerufen, die die Politik dazu bewegen soll, Bauherren mit einem Euro pro Kilo verbautem Holz zu fördern. Diesen Wunsch hat er schon vor der Bundestagswahl dem künftigen Grünen-Abgeordneten Marcel Emmerich aus Ulm und dem Grünen-Fraktionssprecher für Bauund Wohnungspolitik, Christian Kühn, bei einem Firmenbesuch in Oberstadion mit auf den Weg gegeben. „Davon profitieren nicht nur wir Holzbauunternehmen“, stellt er klar, „es hilft auch der Forstwirtschaft, den Bauherren – und vor allem unserem Klima!“
Allerdings klagen derzeit viele Holzbauunternehmen über Materialmangel, wobei Kaufmann das relativiert: „Wir bekommen Holz her – halt zu einem hohen Preis.“Während der Betonpreis von 1976 bis heute fast kontinuierlich angestiegen sei, sei der Holzpreis all die Jahre konstant tief gewesen – und erst die vergangenen drei Monate auf ein Niveau angestiegen, „wo es hingehört“. Denn viele holzverarbeitende Betriebe hätten mittlerweile aufgehört, weil das Geschäfts nicht mehr rentabel gewesen sei. Dabei räumt Kaufmann ein, dass es zuletzt schwierig geworden sei, mit den
Kunden verlässliche Pauschalpreise zu vereinbaren: „Das wurde oft ja schon ein Jahr im Voraus gemacht. Nun mussten wir den Kunden klar machen, dass ihr Haus teurer wird.“Eine alles andere als angenehme Aufgabe. Dennoch ist Peter Kaufmann „immer noch überzeugt, dass der Holzbau eine Zukunft hat, weil wir damit etwas fürs Klima bewirken können.“(reis)