Babyfund: Ermittler haben noch immer keine heiße Spur
Nur wenige Hinweise sind bislang bei der Polizei eingegangen – Der Schelklinger Bürgermeister äußert sich
SCHELKLINGEN-HÜTTEN (reis) Die Ermittlungen zu dem schrecklichen Fund eines toten Säuglings am Freitag im Schelklinger Teilort Hütten laufen weiter auf Hochtouren. Nach dem Zeugenaufruf der Polizei und Staatsanwaltschaft gab es über das Wochenende offenbar nur wenige Hinweise, die zum Teil noch geprüft werden. Unterdessen hat sich auf Nachfrage der „Schwäbischen Zeitung“auch Schelklingens Bürgermeister Ulrich Ruckh zu dem Geschehen geäußert.
Die Arbeit der Ermittler konzentriert sich aktuell ganz auf die Suche nach der Mutter des Babys, das bei Baggerarbeiten in der Schlosserstraße entdeckt worden ist. Dabei gehe man zum einen den telefonisch eingegangenen Hinweisen aus der Bevölkerung nach, zum anderen sei die Kriminalpolizei auch vor Ort unterwegs und befrage Bewohner, erklärte ein Polizeisprecher. Man möchte in Erfahrung bekommen, ob jemandem zum Beispiel in jüngster Zeit eine Frau aufgefallen ist, deren Schwangerschaft zu Ende ging, ohne dass sie seither mit einem Kind gesehen wurde. „Momentan gibt es keine heiße Spur“, so der Sprecher.
Nach wie vor ungeklärt ist, wie lange das Neugeborene bereits an der Fundstelle begraben lag. „Das Ergebnis der Obduktion liegt noch nicht vor“, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Ulm mit.
Schelklingens Bürgermeister Ulrich Ruckh berichtete auf SZ-Nachfrage, dass er am Freitag auf dem Rathaus von der Polizei informiert worden sei. „Ich kann für alle hier in der Stadtverwaltung sprechen: Wir waren wie gelähmt vor Schreck, als die Nachricht kam“, so Ruckh. Dabei löse weniger die Frage, ob man den Täter oder die Täterin wohl persönlich kenne, Betroffenheit aus. „Jeder, der sich ein bisschen reinversetzen kann in so eine Geschichte, weiß, dass eine große Tragödie dahinter steckt. Und man fragt sich: In welcher seelischen Notlage muss die betroffene Mutter stehen? Wenn man daran denkt, bekommt man weiche Knie.“Letztlich zeige das furchtbare Geschehen, „wie viel Not und Elend in unserer Gesellschaft herrscht“, so der Schelklinger Bürgermeister.